Das Kick-Konstrukt wird Gegnern des Kommerzfußballs ewig suspekt bleiben.

von Wolfgang Winheim

über die Verflechtungen der Red-Bull-Klubs

Jetzt ist es amtlich: Red Bull, pardon RasenBallsport Leipzig, wird im Herbst in der Champions League spielen.

Wenn es der Zufall will und die Europäische Fußball-Union erlaubt, könnte es sogar zum Duell RB gegen RB in der europäischen Königsklasse kommen. Davor haben die Salzburger (sind als Österreichs Liga-Erster im Gegensatz zum deutschen Zweiten nicht direkt qualifiziert) die Vorrunden zu überstehen – und gefinkelte Anwälte die UEFA zu überzeugen, dass es sich bei Leipzig und Salzburg nicht um Red Bull I und die Red-Bull-Reserve handelt.

Das Kick-Konstrukt wird Gegnern des Kommerzfußballs ewig suspekt bleiben. Obwohl mit Geld aus der Dose nachweislich Nachhaltigeres (Akademien in Salzburg und Leipzig) geschaffen wurde als von anderen Mäzenen, die nur den Soforterfolg suchen. Und obwohl sich mit rot-weiß-roter Brille schon ein bissel schmunzeln lässt über den Einfluss der Kernölfraktion im großen Fußball-Nachbarland.

Der steirische Trainer Ralph Hasenhüttl hat aus Oberhaus-Neuling Leipzig den ersten Bayern-Jäger gemacht. Der Steirer Marcel Sabitzer zählt als Offensivspieler zu den Stützen des früheren Fünftligisten Leipzig, der dem Steirer Dietrich Mateschitz die Existenz im Profi-Bereich verdankt. Der Milliardär, den Fußball im letzten Jahrtausend überhaupt noch nicht interessierte, wird inzwischen auch in den höchsten internationalen Fußball-Gremien niemandem mehr wurscht sein.

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