"Bist deppert, Prinz?

von Wolfgang Winheim

Franz Hasil dereinst zu Fürst Albert von Monaco

Die deutsche Bundesliga, in der die Österreicher Zlatko Junuzovic (13,03 km für Bremen) und Alessandro Schöpf (12,53 km/Schalke) soeben mehr als 260 andere liefen, ist in Europas Klubbewerben nicht mehr vertreten. Trotzdem halten sie Experten für die beste Liga der Welt.

Die englische Liga gilt als die intensivste, die italienische als die am meisten von Taktik geprägte, die spanische als technisch stärkste. Und die französische? Sie wurde am meisten unterschätzt. Spätestens jedoch seit sich Monaco für die Top vier der Champions League qualifiziert hat, sind nahezu alle Spieler, denen heute via ORF oder Sky gegen Juventus auf die Millionenbeine gesehen werden kann, an der Gerüchtebörse begehrte Transferobjekte. Allein für Mbappé soll Real über 100 Millionen geboten haben.

Fürstlich verdienen lässt sich für die Spieler freilich auch im Fürstentum, zumal sie in Monaco steuerfrei kassieren, was ihnen ein Oligarch überweist. Geduldet und kontrolliert von Fürst Albert dürfen zwei Russen (Präsident Rybolowlew, Vize Vasylew) die Klubgeschicke lenken.

Albert der Zweite aber ist und bleibt Monacos größter Fußball-Fan. Und ein leidenschaftlicher Hobbykicker. Der weder sich noch Gegner schont. So hatte Albert – irgendwann im letzten Jahrtausend – auf dem Trainingsplatz des alten Rapid-Stadions den Ex-Weltpokalsieger Franz Hasil versehentlich brutal gerammt, worauf sich der respektlos erhob mit den Worten: „Bist deppert, Prinz?“

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