Die Blähung der FIFA

Günther Pavlovics

Günther Pavlovics

Warum FIFA-Boss Gianni Infantino seine Flatulenz-WM salonfähig gemacht hat.

von Günther Pavlovics

über die Mammut-WM

Geld soll angeblich nicht stinken. Aber die Fans wird die komplizierte Mammut-WM anstinken. Das Produkt Fußball wird nachhaltig beschädigt, wenn 16 zusätzliche Länder bei einer WM spielen. Die WM wird komplizierter und sportlich ungerechter. Und fader. Waren schon 2014 die Partien IranNigeria oder SüdkoreaAlgerien keine Heuler, drohen 2026 Schlager wie LibanonPanama oder NeukaledonienMalawi.

211 Mitglieder hat der Weltfußballverband. Das sind um 18 mehr, als es anerkannte Staaten auf der Erde gibt. Das sind viele Stimmen, wenn es um tolle FIFA-Jobs geht. 16 Länder mehr, da kann Herr Infantino ordentlich Zuckerln in Form von mehr WM-Startplätzen für stimmenstarke Kontinentalverbände verteilen. Für Österreich wird sich nicht viel ändern, wenn nun 18 oder 19 UEFA-Mitglieder statt nur 13 spielen dürfen. Bei der letzten EM konnten sich 23 Nationen qualifizieren.

Die Entscheidung für die XXL-WM war einstimmig. Frau Sandra Fruean aus der Fußball-Hochburg Amerikanisch-Samoa und Sonia Bien Aime von den Turks- und Caicosinseln waren angeblich dafür. Unter den 33 Ratsmitgliedern der FIFA ist kein Vertreter des größten Verbandes der Welt, aus Deutschland.

Unstrittig ist, dass der nach den Skandalen klamme Weltverband seine Einnahmen mit einem Mammutturnier im Vergleich zur aktuellen Variante mit 32 Mannschaften steigern würde – laut einem internen FIFA-Papier angeblich um eine Milliarde Dollar. Und das ist wirklich mehr als ein laues Lüfterl.

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