73 Tage Ruhe

Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Greifen seine Ideen nicht, verfehlt das Nationalteam das WM-Ziel, wird sein Vertrag nicht verlängert.

von Bernhard Hanisch

über das ÖFB-Team

Ob die UEFA in ihrem Hang zum geschäftstüchtigen Wettbewerbswahn mit der Einführung der Nations League den Testspielen die Bedeutungslosigkeit und teilweise Unansehnlichkeit nimmt, bleibt einmal dahingestellt. Die Sinnhaftigkeit, eine Trainingseinheit wie jene der Österreicher gegen die Finnen so eindringlich als offizielles Länderspiel zu verkaufen, schlummert jedenfalls im Verborgenen.

Passiert ist gar nichts. Bis auf eine schlechte Nachred’, die sich eine halbmarode Nationalmannschaft eingehandelt hat, deren Teamchef die Lust am Experimentieren entdeckt hat. Das ewige Rätselraten um den Star, Alaba links im Mittelfeld, Alaba dann doch wieder rechts. Dreierkette oder doch wieder vier Mann in der Abwehr. Was tausendfach zu Diskussionen anregt, im Grunde aber in den Gedankengängen des Marcel Koller sein Versteck finden. Gut so. Denn er muss schließlich seiner Jobbeschreibung gemäß am besten wissen, was er tut. Greifen seine Ideen nicht, verfehlt das Nationalteam das WM-Ziel, wird sein Vertrag nicht verlängert. So einfach ist das.

Was jetzt? Am besten Ruhe bewahren. 73 Tage lang.

Am 11. Juni findet in Dublin gegen Irland der nächste Ernstfall statt. Ein Tag, der Konsequenzen folgen lassen wird, an dem tatsächlich abgerechnet wird. Punkt für Punkt.

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