Eigentlich sensationell

Eine neue Fußball-Zeitrechnung hat begonnen. Der FC Bayern München tat einen entscheidenden Schritt und die endgültige Kampfansage an die unantastbare Elite Europas.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Ziemlich laut wird er sein, der Protestschrei der Hardcore-Fans.

von Bernhard Hanisch

über Bayern und seinen neuen Trainer

Jetzt ist es tatsächlich passiert: Josep Guardiola, ehemals Dirigent beim FC Barcelona, also groß geworden auf einem weit entfernten, von jeder irdischen Balltreterei abgehobenen Fußball-Planeten, hat die Seiten gewechselt.

Ja, er hat sich in andere Sphären gewagt – er will beim FC Bayern Trainer sein. Bei einem Klub, der polarisiert wie kein zweiter, ein Verein, der wahrscheinlich nicht unbedingt ganz oben in der Gunst jener Anhänger steht, die Barcelonas Zauberei erlegen sind. Ziemlich laut wird er sein, der Protestschrei der Hardcore-Fans.

Nein, nicht weil der Leistungsunterschied zwischen beiden Vereinen gar so ein großer wäre. Eher, weil die Bayern beim Ausleben ihrer Klasse immer auf ihre eigenen Werten gepocht haben. Und jetzt wird die als einzigartig und unverrückbar geltende Fußball-Philosophie plötzlich von Barcelona nach München transferiert. Das gehört sich einfach nicht.

Aber es bleibt nichts anderes übrig: Der FC Bayern hat sich mit dem Trainer-Coup des Jahres endgültig in den engsten Kreis des absoluten Fußball-Adels befördert. Ob sich Señor Guardiola in der neuen Umgebung wohl fühlen wird, oder nicht. Vor den Münchnern muss man den Hut ziehen.

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