Steilpass für Betrüger

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

G’schobene Matches hat es immer und überall schon gegeben

von Wolfgang Winheim

über den Wettskandal

Der Wiener Austria gelingt ihr erstes Tor in der Champions League. Rapid schafft den ersten Sieg in der Europa League. Und die Salzburger lachen nach dem fünften Sieg im fünften Spiel souveräner als zehn andere Gruppenerste von der Europa-League-Spitze. Doch was passiert nach der erfolgreichsten Woche im österreichischen Vereinsfußball?

Ob ZiB 2, ZiB 24, Zeitungen oder private TV- und Radiosender – alle beschäftigten sich mit dem Wettskandal. Und womit?

Mit Recht.

G’schobene Matches hat es immer und überall schon gegeben. Vor allem in den Unterligen. Und vor allem gegen Saisonende, wenn ein Klub dem abstiegsgefährdeten Bezirksnachbarn helfen wollte. Seit Einführung elektronischer Wetten aber ist aus einem vermeintlichen Kavaliersdelikt ein weltweit vernetztes kriminelles Geschäft geworden.

Wenn heutzutage schon auf das erste Foul, den ersten Eckball oder den Ausgang von Drittliga-Kicks gewettet wird, dann darf sich niemand wundern, dass labile Billig-Profis, die von 1000 Euro monatlich leben müssen, anfällig für gut honorierte Manipulationen werden. Das ist keine Entschuldigung, sondern nur mit eine Erklärung dafür, dass der Wettskandal bereits 30 Verdächtige umfasst. Immerhin gehört keiner von ihnen Austria, Rapid oder Salzburg an.

Wetten, dass zumindest deren internationale Achtungserfolge moralisch einwandfrei zustande gekommen sind?

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