Anstoß: Selbstfindung

Anstoß: Gipfeltreffen
Ivica Vastic hat sicher mehr zu bieten. Er sollte es tun. Mehr als gefeuert zu werden, kann ihm auch nicht passieren.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Ivica Vastic war wahrscheinlich der beste Fußballer, den die österreichische Bundesliga in den letzten zwanzig Jahren zu bieten hatte. Einer, der den offensiven Gedankengang verfolgte, ein Spieler, nie ein Kämpfer. Zumindest sein Einstieg als Bundesligacoach erweckt den Eindruck, eine eher ängstliche Einstellung zu seiner Lieblingsmaterie zu haben, eine Vorsichtsmaßnahme, um am Karrierestart möglichst keine Minuspunkte zu sammeln. Umsonst sucht man die fast bedingungslose Angriffstaktik, die man von ihm eher erwartet hätte. Wenigstens Ansätze einer kreativen Idee, die eigentlich Grundsatz jeder modernen Fußball-Philosophie geworden ist. Eine Philosophie, die er unter Ivica Osim jahrelang und täglich aufgesaugt hat. Und jetzt? "Ich bin zufrieden", meinte Austrias Trainer nach der fußballerischen Bankrotterklärung im letzten Wiener Derby. Ob Vastic andererseits seine Autorität damit beweist, indem er sich im Scharmützel mit Roland Linz verfranst? Eher nicht. Ivica Vastic hat sicher mehr zu bieten. Er sollte es tun. Mehr als gefeuert zu werden, kann ihm auch nicht passieren.

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