Ausrutscher

Wolfgang Winheim

Wolfgang Winheim

Die Mehrheit der Spieler lebt professioneller denn je

von Wolfgang Winheim

über die extreme Kick-Branche

Beim Münchner 0:3 herrschte wegen fehlender Übertragungsrechte Mattscheibe im ORF. Der wird dafür heute, Dienstag, gleich vier Stunden Fußball übertragen. Von einem Extrem ins andere! Ein Trend, der typisch für die ganze Kick-Branche ist.

Im Prater werden 46.000 Optimisten um 20.25 Uhr beim Radetzkymarsch rot-weiße-rote Fähnchen schwingen. Daheim vor dem Computer fordern frustrierte Mail-Schreiber indes schon die Auflösung des Nationalteams und eine Sperre aller Gelder für Fußball.

Der Freude über internationale Kluberfolge von Austria, Rapid und Salzburg folgten in den letzten Tagen herbe Imageverluste.

Der enttäuschende Auftritt des A-Teams gegen Deutschland, der Disziplinarfall in der U-21-Auswahl, aus der drei Spieler wegen angeblichen Damenbesuchs eliminiert wurden. Und dann noch die Ö3-Abrechnung von Paul Scharner, der nach seinem Rücktritt kein gutes Haar an einem Sport lässt, der ihm Millionen beschert hat.

Oberflächliche Zuhörer müssen den Eindruck gewinnen, die Lederkugel sei ins Rotlicht-Milieu gerollt. Falsch: Die Mehrheit der Spieler lebt professioneller denn je. Die Liga verkommt keineswegs zum Duell SC Laufhaus – FC Puff.

Nackte Tatsache aber ist, dass heute gegen Irland nur drei Punkte zählen. Ein Unentschieden wäre nicht, wie ein alter Kaffeehausspruch besagt, ein Sieg für Österreich, sondern (zu 99 %) das Ende aller WM-Träume. Und der Beginn endloser Teamchef-Diskussionen.

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