Alles balletti: Doppel-Demontage

Anstoß: Gipfeltreffen
In Graz ist es scheinbar egal, welches Bild der Klub, der 2011 noch ein Meister war, nach außen abgibt.
Bernhard Hanisch

Bernhard Hanisch

Nein, Sie träumen nicht. Ja, Sturm Graz ist tatsächlich der regierende Fußball-Meister. Nein, der Donnerstag war keine Einbildung, die eine peinliche Inszenierung zum Inhalt hatte. Ja, so etwas ist in der österreichischen Bundesliga noch immer möglich.Vorgesehen war ursprünglich die Präsenta­tion eines Neuanfangs in Graz. Wieder einmal. Paul Gludovatz, Sturms Sportgeschäftsführer, sollte endlich die Gelegenheit erhalten, seine Pläne der Öffentlichkeit zu präsentieren. Also sprach der immer konkrete Burgenländer davon, dass der Verein nie "Mittelmaß" werden dürfe. Nicht ahnend, dass selbiger schon längst auf dem Wege in die Lächerlichkeit war. Gludovatz kündigte an, auch "unpopuläre Maßnahmen" treffen zu müssen. Nicht wissend, dass er nicht einmal zwei Stunden später den in Graz noch immer beliebten Trainer vorzeitig vor die Tür setzen muss.Dabei hatten sich Prä­sident Christian Jauk und die Klubführung nach der Cup-Pleite gegen Hartberg angeblich die ganze Nacht lang die Köpfe zerbrochen. Und das ist dabei herausgekommen?a) Die wenig ehrenvolle Verabschiedung eines verdienstvollen Trainers.b) Die respektlose Behandlung des neuen Sportchefs, den man schon vor seiner Antrittsrede informieren hätte können. Damit dieser nicht eine aus leeren Worten bestehende Antrittsrede zum Thema Trainer halten muss. Was hatte Herr Chris­topher Houben, der Geschäftsführer im wirtschaftlichen Bereich, noch am Donnerstagvormittag geglaubt: "Die Wurschtigkeit hat sich durch den ganzen Verein gezogen, das wird es in Zukunft nicht mehr geben." Stimmt irgendwie. Es ist scheinbar nur noch egal, welches Bild der Klub, der 2011 noch ein Meister war, nach außen abgibt.

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