Gefährlicher Donaukanal

Martina Salomon

Martina Salomon

Eigentlich wundert man sich, dass nicht öfter etwas passiert.

von Dr. Martina Salomon

über den Donaukanal.

Eigentlich liegt der Autorin dieser Zeilen nichts ferner, als bei jedem Unfall nach einer neuen Regelung zu rufen. Aber während ein kleiner Gewerbetreibender ein neues Geschäft nicht aufsperren darf, wenn irgendwo ein läppischer Handlauf fehlt, findet man am immer beliebter werdenden Donaukanal nirgendwo ein Geländer. Offenbar ist der verschwundene irische Student ins Wasser gefallen und ertrunken. Jeder Lokalaugenschein zeigt, wie leicht dort radelnde Kinder, das Opfer eines Remplers oder angesäuselte Lokalbesucher hineinfallen können.

Eigentlich wundert man sich sogar, dass nicht öfter etwas passiert. An lauen Sommerabenden tummeln sich zahlreiche Menschen an dem lange vernachlässigten Ort mitten in der Stadt, der erfreulicherweise zur beliebten Veranstaltungs- und Gastromeile wurde. Doch dort jemanden aus dem Wasser zu ziehen, ist schwierig, weil es tief unter dem Gehweg liegt. Es gibt wenig Aufstiege und keine Inseln oder wenigstens Planken, auf die man sich retten könnte. Während wir uns zu Recht über übertriebene österreichische Regelungen beschweren, besteht dort ganz reale Unfallgefahr. Aber niemand ist besorgt. Der Donaukanal braucht – leider – ein Geländer.

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