FPÖ spaltet sich wieder: Eine (r)echte Alternative könnte Erfolg haben

FPÖ spaltet sich wieder: Eine (r)echte Alternative könnte Erfolg haben
Mit Strache als Anführer und einem soliden populistischen Kurs könnte die neue Bewegung DAÖ der FPÖ wehtun.
Christoph Schwarz

Christoph Schwarz

Wieder einmal verhilft ausgerechnet das Dritte Lager Karl Marx zu unverhofften Ehren in den Leitartikeln des Landes. "Die Geschichte wiederholt sich immer zweimal – das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce." So das Zitat, das dem linken Philosophen zu solchen Anlässen gerne zugeschrieben wird. Bei der FPÖ ist man nach der Abspaltung des Liberalen Forums (1993) und des BZÖ (2005) also spätestens jetzt bei der Farce angelangt. Dafür sorgen drei Strache-treue Wiener Gemeinderäte – wer ihre Namen nicht kennt, muss den Fehler nicht zwingend bei sich selbst suchen – mit der Gründung ihrer "Allianz für Österreich".

Die neue Bewegung wurde am Tag ihrer Gründung mit Häme bedacht. Freilich nicht zu Unrecht: Wer, bitte, zeichnet für das Parteikürzel DAÖ verantwortlich? Was haben die drei Gründer Karl Baron, Dietrich Kops und Klaus Handler bisher eigentlich so geleistet? (Das verleitet wieder zu einem Zitat, diesfalls von Walter Meischberger.) Die Allianz schon abzuschreiben, wäre aber verfrüht.

Dass sie Erfolg haben könnte, zeigen die einmütigen Reaktionen von blauen Funktionären, Politologen und Meinungsforschern. Die Fünf-Prozent-Hürde, die die Bewegung bei der Wien-Wahl 2020 nehmen muss, ist drinnen. Ob die "Allianz für Österreich" Erfolg haben wird, entscheidet sich daran, wie sie sich positioniert. Soll heißen: Gelingt es ihr, zur echten Alternative für das Wählerspektrum rechts der Mitte zu werden?

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