Poledance

Poledance
Kultig. Wie sich ein anrüchiges Showelement aus Rotlicht-Clubs zum echten Trendsport mausert.
Laila Docekal

Laila Docekal

Jeder Laternenpfahl und jede Haltestange in der Straßenbahn wurden zum potenziellen Trainingsgerät.

von Mag. Laila Daneshmandi

über Poledance

Das ist eine Liebeserklärung. An einen Sport, der nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch das eigene Körperbewusstsein stärkt. Meine ersten Versuche an einer Stange habe ich vor zwei Jahren gemacht. Damals hatte gerade das erste Poledance-Studio in Wien eröffnet (www.poledancevienna.at) und ich stakste um die Stange wie ein klappriger Storch. Meine ersten Kletterversuche sind wohl am ehesten mit denen eines ungelenken Äffchens zu vergleichen. Innerhalb kürzester Zeit war ich süchtig nach Poledance. Jeder Laternenpfahl und jede Haltestange in der Straßenbahn wurden zum potenziellen Trainingsgerät. Schon nach wenigen Wochen wirbelte ich um die Stange wie eine kleine Primaballerina, ein halbes Jahr später war meine Kraft durch die Kletterübungen so gestiegen, dass ich bis zu zehn Klimmzüge schaffte (vorher war nicht einmal einer möglich). In jeder Trainingseinheit lernten wir neue Figuren – dass man sich dabei den einen oder anderen kräftigen blauen Fleck holt, irritiert die anderen im Freibad, aber jeder Fleck steht für eine neue Herausforderung, die man gemeistert hat, und wird dementsprechend mit Stolz getragen. Poledance schließt niemanden aus. Ich habe große, kleine, mollige, dürre, junge und ältere Frauen gesehen, die sich voller Begeisterung um die Stange schwangen, grazile Figuren in zwei Metern Höhe vollbrachten und sich kopfüber hinuntergleiten ließen. Das ist eine Liebeserklärung. An einen Sport, der nicht nur anspruchsvoll ist, sondern dazu steht, dass er sexy sein darf.

Poledance

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