24-Stunden-Mama-Fitness

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Mütter sind Spitzensportler – warum sie trotzdem Zeit für Fitness brauchen.
Laila Docekal

Laila Docekal

Kein Work-out ist so hart wie das Mama-Bootcamp.

von Mag. Laila Daneshmandi

zum Muttertag

Eigentlich ist ja schon das Mama-Dasein per se ein 24-Stunden-Work-out. Das beginnt mit dem Extremsport Baby-Tragen zu allen Tages- und Nachtzeiten, was nicht nur starke Nerven, sondern auch einen guten Bizeps erfordert. Beim Marathon-Krabbeln werden Knie und Rücken auf die Disziplin Sisyphus-Aufräumen vorbereitet. Nicht zu vergessen, der akute Notfall-Sprint zur Verhinderung von Katastrophen. Und wer glaubt, nach dem Staffel-Chauffeurfahren durchschnaufen zu können, sobald die Kinder flügge geworden sind, ahnt nicht, dass die 24-Stunden-Mama-Hotline ein Leben lang Nerven aus Stahl, eine Schulter zum Ausweinen und helfende Hände in allen Lebenslagen erfordert.

Insofern haben Fitnessprogramme für Mütter einen einzigen Zweck: Etwas für sich selbst tun. Den Kopf frei bekommen. Sich spüren statt sich damit zu beschäftigen, was die Kinder gerade brauchen. Eine kurze Auszeit, in der das eigene Wohlbefinden im Vordergrund steht. Essenziell sind dabei Erreichbarkeit und Zeitaufwand. Das hippste Training bringt nichts, wenn es zu weit weg ist und zu viel Zeit in Anspruch nimmt.

Das ist das Erfolgsmodell von Mrs. Sporty, allein in Wien gibt es 32 Clubs: Das 30-minütige Zirkeltraining ist nicht sonderlich kreativ, aber reicht, um sich zwischendurch auszupowern. Alternativ bieten immer mehr Studios Kinderbetreuung für die Kleinsten, während die Mama sich auspowert. Und wenn das nicht reicht, entwickeln Mütter eigene Programme: Mama-Baby-Yoga, Kinderwagen-Lauftraining; Am bekanntesten ist das Kangatraining, bei dem das Baby als Trainingsgewicht umgeschnallt wird. Das Konzept ist inzwischen in weltweit 25 Ländern erfolgreich.

Beim Work-out geht’s nicht nur darum, fit zu werden – viel wichtiger ist der Austausch mit anderen, die das 24-Stunden-Mama-Training absolvieren.

Fazit:

Kein Work-out ist so hart wie das Mama-Bootcamp – ein Ganzkörpertraining, das Ausdauer, Balancegefühl und viel Liebe erfordert. Davon kommt aber auch viel zurück – hoffentlich nicht nur am Muttertag.

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