Abu Dhabi

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Georg Swoboda

Georg Swoboda

Rückblick Rennen

Als ich am Samstag um 3:30 aufstand, fragte ich mich, wie ich wohl starten sollte. Ich konnte kaum aufstehen. Die Schmerzen im Rücken waren enorm! Ich redete mir ein, dass es nicht so schlimm wäre: positiv denken. Natürlich wollte ich unbedingt starten. Trainingslager, getapert, der Aufwand der Reise, ein geiles Rennen und auch noch der Geburtstag meines Bruders, der extra angereist war. Also musste ich starten und hoffte auf einem ordentlichen Adrenalinschub, nach dem Start, um die Schmerzen im Rennen in den Griff zu bekommen. Startschuss. Ich schwamm 50m voll und musste zur Kenntnis nehmen, dass der Schmerz doch da ist und offensichtlich auch vorhatte, zu bleiben. Daher schwamm ich mit etwas weniger Beinschlag und längeren Armzügen. Nach 1500m /21min kam ich am Ende der 1. Schwimmrunde aus dem Wasser. Ab dem Zeitpunkt wusste ich, dass ich nicht wirklich schnell unterwegs war. Schwamm ich doch am Vortag die Strecke locker in 23min. Die 2. Runde beendete ich dann mit einer Schwimmzeit von 44:25. Ich konnte mich kaum aufrichten und versuchte, langsam in die Wechselzone zu laufen, während ich mich fragte, wie ich später einen Halbmarathon bewältigen sollte! Aber erstmal Schritt für Schritt und stieg, noch immer hoch motiviert, aufs Fahrrad. Als mir mein Freund den Rückstand zurief, war ich positiv überrascht, denn eigentlich hatte ich, bei meiner schlechten Schwimmleistung mehr erwartet. Nach ca.5km überholte mich Air Johanson (2-facher Ironmangewinner) und so versuchte ich gleich, seine pace mitzugehen. Leider wurden wir nach 10km fehlgeleitet, wodurch ich ca.2,5min und Air Johanson aus den Augen, verlor. Ab diesem Zeitpunkt fuhr ich stur meine 300 Watt, wie geplant, weiter. Ursprüngliches Ziel war es, unter 5h zu fahren. Nach ca.50km hatte ich einen 42er Schnitt und wusste, ich bin auf Kurs. Die Runde am Formel 1 GP war echt cool. Nach einiger Zeit, ließ es sich allerdings nicht mehr ignorieren, dass durch die Sitzposition die Schmerzen bzw. das Stechen im Rücken immer schlimmer wurde. So fiel mein Schnitt bzw meine Dwatt von km zu km. Ich konnte keine 100% mehr aufs Pedal bringen. Nach 90km hatte ich nur noch einen 41er Schnitt. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich, dass es unmöglich werden würde, zu laufen. Als ich nach 4h dann das Pedal ausschließlich nur noch mit dem linken Fuß bewegte und dabei ständig einen Stich im Rücken verspürte, entschied ich, das Rennen zu beenden. 5,5 Stunden Schmerzen war einfach genug. Soviel hatte ich nicht einmal bei der Überlebenswoche des Jagdkommandos gelitten. In der Wechselzone musste ich dann, mit fremder Hilfe, vom Rad gehievt werden. Ich sah aus wie der Schiefe Turm von Pisa, was einige Fotografen zu Höchstleistungen anspornte. „locking good!“ Heute kann ich mich kaum mehr bewegen. Am Mittwoch gibt’s erst mal eine MR. Und dann hoffe ich auf meinen Arzt, Dr. Christian Gäbler. Dass er es schafft, mich für den Ironman Lanzarote, in 8 Wochen, fit zu bekommen. Schließlich wäre dieser Wettkampf mein Saisonhöhepunkt. Schade, das Rennen ist wirklich sehr geil und war von den Veranstaltern perfekt organisiert.

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