Neun - zehn - elf!

Wunderbare Urlaubszeit! Endlich wieder Zeit, Menschen zu beobachten! Einfach so. Ohne bestimmte Ambitionen. Aber manchmal steht man nur da und schaut fassungslos!

Eigentlich hätte es mir früher auffallen können. Denn die ältere Dame hatte, so wie ich, die Gewohnheit, gleich zu Beginn der Mahlzeiten das Hotel-Restaurant zu betreten. Außer dem Frühstück, da kam ich meist später. Und vielleicht war das der Grund, dass mir ihre Frühstücksgewohnheiten erst gegen Ende meines Aufenthalts klar wurden.

Aber der Zufall schaffte es doch, dass ich einmal den Blick zu ihren Tisch wandte. Sie goss sich ihren Frühstückskaffee aus der Kanne in eine Tasse. Keine Ahnung warum, mein Blick blieb dort hängen. Und die Frau goss Milch in ihren Kaffee. Dann, ah, ich erinnere mich! Ich schaute deshalb, weil sie aus der Hotelküche mit einem Zuckerspender kam, denn sie dort offenbar auffüllen hat lassen! Sie kippte das Zuckerglas mit dieser Metallröhre und lies den Zucker auf einen Löffel rieseln um ihn dann in die Tasse zu kippen. Aber sie kippte den Zuckerspender wieder und wieder! Ich habe nicht gezählt, aber es war so oft, dass ich mich fragte, ob denn überhaupt noch Zucker im Zuckerspender sein konnte! Womöglich wäre es einfacher gewesen, den Kaffee in den Zuckerspender zu gießen? Jetzt war ich auf der Hut! Bei der nächsten Tasse zählte ich mit! Eins - zwo - drei - vier - fünf - sechs - sieben - acht - neun - zehn! Ich erwartete, dass sie jetzt den Zuckerstreuer endlich abstellen würde! Aber nein! Damit es sicher genug war, gab sie noch einen elften Löffel dazu!

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