Noch mehr Wünsche für 2013

Noch mehr Wünsche für 2013
Das neue Jahr beginnt mit noch mehr Wünschen, Anregungen und Prognosen in Sachen Wiener Clubkultur.
Marco Weise

Marco Weise

Mehr Mut und weniger Berlin-Hype

von Marco Weise

befragte Szenekenner über ihre Wünsche für die Wiener Clubkultur. Natürlich gibt es auch wieder die besten Partys und Fortgehtipps.

Das neue Jahr startet mit der Fortführung bzw. dem Abschluss der Wunschliste für 2013: Was wünschen sich Szenekenner, DJs und Veranstalter für das neue Jahr? Anregungen, Beschwerden und Prognosen inklusive. Zu Wort kommen dieses Mal Johannes Piller aka Laminat, Max Zeller aka Moogle und Felix Bergleiter.

KURIER: Stichtwort Wiener Clubkultur: Was wünschst Du dir für das kommende Jahr?

Johannes Piller: Mehr Offenheit und weniger berechnende Bookings. Mehr Mut und weniger Berlin-Hype. Mehr Zusammenhalt und weniger Egoismus.

Felix Bergleiter: Mehr Support für Qualitäts-Bookings, heimische DJs und Kollektive - vor allem von Seiten des Publikums. Partys sollten wieder ohne 5000-Euro-Acts funktionieren können. In der Panoramabar in Berlin würde das Publikum schließlich auch dazu tanzen. Weiters wünsche ich mir noch Clubs ohne Bier/Zigaretten/Energydrink-Fixverträge, wo man auch mal was Gutes zum Trinken bekommt und nicht den Einheitsbrei. Ach ja: Mehr tanzen und vergessen.

Max Zeller: Ich wünsche mir weniger Clubschließungen als 2012 - aber gerne mehr Neu- bzw. Wiedereröffnungen. Gerade mittelgroße Clubs sind eher Mangelware im Wiener Nachtleben. Ein bisschen mehr Mut was das Booking betrifft, würde manchem Club und einigen Veranstaltern gut tun.

Welche Acts würdest Du 2013 gerne sehen?

Johannes Piller: 3 Chairs, Pépé Bradock, Karenn, John Heckle live, Skudge.

Felix Bergleiter: Magic Mountain High, Kassem Mosse & Mix Mup, The Stepkids.

Max Zeller: Karenn, Trevino, Andrés, TNGHT, Kendrick Lamar, Suff Daddy, Beak>, Le1f, Supreme Cuts & Haleek Maul, Laurel Halo, Captain Murphy, Floating Points, Octo Octa, A Made Up Sound, Clams Casino, Anthony Naples, Soundstream, Basic Soul Unit, Hakim Murphy aka Innerspace Halflife, New York Transit Authority.

Welche Stilrichtung von elektronischer Musik ist 2013 angesagt?

Johannes Piller: Einzelne Stilrichtungen gibt es nicht mehr. Es vermischt und verschwimmt zusehends. Roher Techno kehrt sicherlich zurück ins Clubgeschehen und unter dem Stichwort EDM wird so gut wie alles subsumiert werden.

Felix Bergleiter: In unserem Metier geht's auf jeden Fall wieder spürbar weg vom 90er House-Hype. Auch dieser Warehouse-Style ist definitiv ausgelutscht. Die moderne gute Mischung wird es ausmachen. House und Techno mergen besser und öfter, verlieren ihre Grenzen, ihre "scheu" voneinander, die übrigens sehr Wien-lastig ist. Viele DJs leben im Glauben, sie spielen Techno oder House, tun aber weder das eine noch das andere - beziehungsweise haben von beiden Spielarten ein verzerrtes Bild.

Max Zeller: Rougher analoger Techno sollte 2013 endlich sein großes Comeback feiern dürfen. Die ganze Trap-Rave-Sache, die TNGHT da mitangestoßen haben, wird definitiv auch zu hören sein. HipHop hatte zwar 2012 schon mehr als eine Renaissance, wird uns aber auch 2013 weiter beschäftigen. Cloud-Music wird in sämtlichen Schattierungen und Formen auch weiterhin ein Thema bleiben.

Zu den Personen:

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Johannes Pilleraka Laminat ist DJ, Produzent und ein kritischer Zeitgenosse der Wiener Clubkultur. Er ist Teil derBebop Rodeo-Crew und schreibt im Gapunter anderem über Musik und die heimische Clubszene.

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BeiFelix Bergleiterdreht sich bereits seit 1993 alles um Vinyl und Plattenspieler. Er ist Veranstalter (Praterei) und Labelbetreiber. Als 7 citizens (und hundred20 gemeinsam mit Motor City Drum Ensemble) steht er selbst hinter den Turntables und hostet gemeinsam mit Kido Soon und Willfling die Radioshow "313“ auf dem Wiener Privatradio "Superfly.fm".

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Max ZellerakaMoogleist seit 2005 mit seinem Platten unterwegs. Neben seinen Aktivitäten als DJ, Veranstalter (Bebop Rodeo) und Produzent, schreibt er für das Magazin The Gap und ist für das Line-up desWavesFestivals verantwortlich.

Am Freitag feiert der Wiener Ableger des Münchner Candy Clubs seinen zweiten Geburtstag. Während die Münchner Version bereits seit 14 Jahren für Unruhe in der bayrischen Metropole sorgt, und ihre Vorliebe für eher düstere elektronische Sounds queer auslebt, stecken die Wiener Residents Thomas Lechner und Stefan Elsbacher noch in den Kinderschuhen. Aber aus denen wächst man bekanntlich eh schneller heraus, als einem lieb ist. Das 2-jährige Bestehen feiert der Wiener Candy Club mit Trust (aus Toronto), Karin Park (aus Stockholm) und Favela Gold.

"Wir sind die mit dem Popcorn", lautet der Slogan der Puff Zack-Jungs. Damit das Popcorn im Morisson Club auch schön frisch und fettig ist, haben sich die Veranstalter nun eine Popcorn-Maschine angeschafft und die Testphase in der Grellen Forelle mit Bravour gemeistert. Das darin produzierte Popcorn kann man dann aus den selbst gefertigten Puff Zack-Säckchen futtern. Feine Sache. Und gratis noch dazu. Statt Kino gibt es Musik. Den Gastauftritt hat dieses Mal Colt aus Gold vom Susiklub.

Gewinnspiel: Wir verlosen für das Puff Zack 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff „Poppen“ an kult(at)kurier.at genügt.

Einen Aufguss gibt es am Freitag in der Pratersauna. Die hauseigene Veranstaltungsreihe startet mit zwei Berlinern (Nils Hoffmann und Marlon Hoffstadt) und einem heimischen Act – und zwar Dubesque, einem neuen Projekt eines "alt bekannten Wiener Produzenten und DJs". So viel zu Geheimniskrämerei.

Gewinnspiel: Wir verlosen 2x2 Karten für den Aufguss. Eine eMail mit dem Betreff "Nils" an kult(at)kurier.at genügt. Viel Glück!

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Rudi’s Spelunke gibt es am Freitag in der Grellen Forelle. Hinter diese neuen Veranstaltung stecken der nimmermüde Crazy Sonic und die Clubreihe Zuckerwatt. Geladen werden zwei Acts vom Label Kittball: Tube & Berger und P.A.C.O. Musikalisch geht das in Richtung TechHouse und Elektro. Am zweiten Floor (Kitchen Floor) gibt es dann hoffentlich ein paar Verschnaufpausen.

Das heimische Modemagazin Faux Fox hat sich im Jahr 2012 auf dem Markt positioniert – durchaus erfolgreich, wie ich meine. Etabliert haben sich auch die Partys des Magazins, die stets dem Trash nicht abgeneigt sind. Und so gibt es für die erste Partynacht des Jahres auch „Liebe, Free Shots & Feigenschnaps, Süßigkeiten & Sadomaso-Techniken“. Die ersten 50 Partygäste, die am Samstag in die Auslage am Gürtel kommen, werden beschenkt - ich schätze mal mit einer Ausgabe vom Faux Fox-Magazin.

In der Pratersauna startet am Samstag eine neue Clubreihe: Belleville. Dahinter stecken die Jungs rund um die Prasselbande, die damit neue musikalische Welten ergründen und unterstützen möchten. Man setzt auf rohe Housekost, will mit HipHop punkten und greift neuere Strömungen im elektronischen Bereich auf. Für den ersten Termin wurden Detroit Swindle aus Amsterdam verpflichtet, die 2012 mit tollen und roughen Tracks überzeugen konnten. Den Rest erledigt an diesem Abend eine Riege an heimischen DJs. Von dieser Stelle: Guten Start!

Gewinnspiel: Wir verlosen für Belleville 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Bella" an kult(at)kurier.at genügt.

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