Stadtkino leuchtet im Künstlerhaus

Mit einem weinenden und einem lachenden Auge vermerkte man die Meldung, dass das Stadtkino ins Künstlerhaus zieht. Von den altehrwürdigen Räumlichkeiten am Schwarzenbergplatz kann man sich aber noch offiziell verabschieden – und zwar bei der Viennale. Nun zum Künstlerhaus - und zum lachenden Auge. Das Haus am Karlsplatz wurde in den letzten Wochen außen renoviert und innen konzeptionell wie architektonisch überarbeitet. Das Foyer wurde von der Architektin Gabu Heidl neu gestaltet. Der Gastro-Bereich wird vom Vorarlberger Jungunternehmer-Kollektiv "BGW" (Tonstube) übernommen. Unter dem Namen Ludwig & Adele werden Mathias Kappaurer, Josef Kaufmann, David Punzenberger und Lukas Bereuter aber nicht nur Chips und Softdrinks an die Kinobesucher ausgeben. Es wird Frühstück geben, eine kleine, aber feine Speisekarte und selbst gemachte Limonaden. Laut Betreibern soll eine Begegnungszone zwischen Alt und Jung, Film-Liebhabern und Nachtschwärmern entstehen.

Die Eröffnung findet am Donnerstag mit einer langen Filmnacht statt. Gezeigt werden drei Filme für geladene Gäste, die ab Freitag ganz offiziell im Stadtkino-Programm laufen: "Fahrtwind" der Österreicherin Bernadette Weigel, Nicolas Philiberts Dokumentarfilm „La maison de la Radio“ sowie „Harmony Lessons“ des kasachischen Regisseurs Baigazin. Ab 23.00 Uhr geht es mit der Party los – für die Musik sorgt ein gewisser Soda Club aus Zürich.

Ebenfalls am Donnerstag öffnet der Neubau-Shop in der Westbahnstrasse 22, im 7. Wiener Gemeindebezirk seine Pforten. Das für seine Pop up-Stores bekannte Erdgeschosslokal wird dieses Mal von Mode-, Produkt- und Grafikdesignern bespielt werden. Wer den temporären Shop nicht findet, sollte sich Gedanken über seine Sehkraft machen. Denn die Fassade leuchtet in verschiedenen Neon-Farben.

In der Fluc Wanne wird Christiane Rösinger ihre Berliner Flittchenbar aufbauen. Es ist das erste Wien-Gastspiel dieser Veranstaltungsreihe. Als Gäste haben sich Gustav, Andreas Spechtl von Ja, Panik und der Nino aus Wien angesagt.

Beim Mimamusch im Ragnarhof kann man sich zum Theater einladen bzw. überreden lassen. Die Schauspieler versuchen sich bei diesem Kurztheater-Festival als Überredungskünstler, damit sie ihre Vorstellung auch voll bekommen. Spannende Sache, das - und schon oft wurde man dort in den letzten Jahren mit tolle Vorstellungen beschenkt.

Für die Pratersauna brechen am Freitagabend stürmische Zeiten an. Gemeint ist damit aber nicht die Belagerung des Clubs mit WU-Studenten, sondern die Präsentation von frischem Sturm von verschiedenen Winzern. Und da der Winter nicht mehr weit ist, gibt es einen Maroni-Brater im Garten und eine Schnapsecke zum Wärmen. Aus den Boxen schallt TechHouse von Tiefschwarz.

Am Freitag meldet sich auch der K&K Kuriositäten Karussell Flohmarkt aus der einjährigen Abstinenz zurück. Im Semperdepot kann man sich dann mit Vintage-Kleidung eindecke, verstaubte Tonträger oder Krims Krams kaufen. Neben diversen Showeinlagen (DJ Voodoo Jürgens) gibt es auch ein Kinderkino und kulinarische Schmankerl.

Der Lieblingsflohmarkt baut seine Stände im Gartenbaukino auf. Von 10.00 bis 17.00 Uhr kann man dort Vintage-Klamotten kaufen, Kaffee trinken und den Menschen beim Herumwuseln und Stöbern zusehen. Um 17.45 Uhr gibt es dann eine Vorstellung von Lena Dunhams "Tiny Furniture". Es ist die Österreich-Premiere des wirklich sehenswerten Films.

Der Strom Club lädt den deutschen Produzenten Marius Hörsturz (ein wahrlich blöder Name für einen Musiker) nach Wien. Zuletzt nahm er sich dem Rihanna-Song "Stay" an und machte daraus eine poppige House-Nummer für romantische Minuten im Club. Das restliche Programm wird von den Residents und anderen Wiener Lokalgrößen übernommen.

Gewinnspiel: KURIER verlost für den Strom Club 1x2 Plätze auf der Gästeliste. Eine eMail mit dem Betreff "Strom" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

10 Jahre Bock auf Kultur. Eigentlich kein Grund zum Feiern. Denn warum braucht es noch immer private Initiativen wie die von Ute Bock, um Menschen, die um Hilfe bitte, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen? Man weiß es nicht. Auch die Politik will sich die Finger nicht schmutzig machen und schiebt das Thema immer wieder vom Tisch. Aber zum Glück gibt es ja die gute Ute und Menschen, die sie unterstützen. Am Samstag gibt es im Wiener WUK einen Konzertreigen zugusten des Vereins Ute Bock. Es spielen: Clara Blume & Band, Harri Stojka, !DelaDap und die Coffeeshock Company. Hingehen, spenden und gutes Tun.

Unter dem Motto "Are You Edel Enough?" wird der Designmark Edelstoff in der riesigen Halle der ehemaligen Ankerfabrik in Wien Favoriten am Samstag und am Sonntag über die Bühne gehen. Angesagt haben sich über 100 Designer aus dem In- und Ausland. Diese werden dann ihre Ware aus den Bereichen Kunst, Fashion, Accessoires und Interieur anbieten. Der Eintritt beträgt 2 Euro.

Im Flex gastieren am Samstagabend die Fuck Buttons. Seit Mitte der Nullerjahre stapelt das britische Elektronikduo aus Bristol Bass auf Bass, schickt Geräusch auf Geräusch durch die Boxen, überlagert dunkle Drums mit sphärischen Gitarren-Klängen. Kollege Oberascher ist von dieser Truppe begeistert und verlost dafür auch 2x2 Karten - und zwar hier.

Aufstehen. Frühstücken. Zähne putzen. Und wählen gehen. Der letzte Punkt sollte ohnehin selbstverständlich sein. Nach dem hoffentlich gültigen Wahlvorgang geht man am besten zum Wirten. Oder man macht einen Spaziergang. Besonders gut kann man seinen Kater beim 7. Wiener Weinwandertag auslüften - bei einer gemütlichen Wanderung durch die Wiener Weinberge. Von Neustift bis Nußdorf und Strebersdorf bis Stammersdorf kann man herumspazieren, die Stadt von oben betrachten und zwischendurch immer wieder beim Heurigen einkehren.

Am Abend stellt die Band Nohome ihr titelloses Album im Chelsea vor. Der Mastermind der Truppe, Caspar Brötzmann, beschreibt sich selbst als genialen Dilettanten. Aufgewachsen und geprägt von den Einstürzenden Neubauten, Arto Lindsay und Jazz-Platten des Vaters. Das neu ins Leben gerufenen Projekt Nohome verbindet Rock mit Industrial und Sounds aus alten Stahlfedern und Blechkisten.

Die britisch-amerikanisch-australische Band The Boxer Rebellion veröffentlichte kürzlich ihr viertes Studioalbum. Druckvolle Gitarren treffen hier auf ausgefeilte Synth-Arrangments und ergeben zusammen mit Sänger Nathan Nicholsons melancholischer Stimme Hymnen, die im Stadion genauso gut wie in intimen Clubs funktionieren. Im Zuge ihrer großangelegten Europa-Tour machen die Indie-Rocker auch hierzulande Stopp: Am 30. September gastieren sie im Wiener Flex und am 1. Oktober im Cinema Paradiso in St. Pölten.

Gewinnspiel: Wir verlosen für das Konzert von The Boxer Rebellion im Wiener Flex 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Boxer" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

Unlängst hat uns Post von Puber erreicht. Es ist eine Einladung zu einer Foto-Ausstellung. Er selbst hat diese Einladung aber angeblich nicht verfasst und mit der Ausstellung hat der anonyme Sprayer auch wenig zu tun. Dahinter steckt vielmehr ein gewisser Dr. Gregor Grubhofer, der selbst seit Jahren im 7. Wiener Gemeindebezirk wohnt und privat auch gerne Fotos macht. Das teilte er zumindest dem KURIER im Gespräch mit. Puber hat er aber noch nie persönlich kennengelernt. Aber seine Tags und Arbeiten interessieren den Rechtsanwalt eben. Und deshalb ist er auch durch die Stadt gezogen und hat sie fotografiert. Die Bilder zeigt er nun bis 30. Oktober im Wirr in der Burggasse. Ob Puber sich darüber freut, wissen wir natürlich nicht.