Ein Haus für Zwischendurch

Ein Haus für Zwischendurch
Marco Weise

Marco Weise

Ziel des Projektes ist es, einen Prototyp für Leerstand zu entwickeln.

von Marco Weise

über die Zwischennutzung in der Schönbrunner Straße 111

Schönbrunner Straße 111. Diese Adresse taucht seit Wochen immer wieder in Gesprächen auf. Aber was macht das unter dieser Adresse zu findende Zinshaus so interessant? Was verbirgt sich hinter der langsam vor sich hin faulenden Fassade? Die Antwort: Ein Zwischennutzungsprojekt, das seit geraumer Zeit in Absprache mit dem Hausbesitzer für Gesprächsstoff sorgt. Ins Leben gerufen wurde es vom Verein ImplantTat. t.r.u.s.t. 111 nennt sich das dazugehörige Pilotprojekt, bei dem Kulturschaffende und Künstlern das Haus zur Zwischennutzung mieten. Nein, nicht um dort zu wohnen, sondern um dort zu arbeiten und auszustellen. Der Mehrwert: Sie müssen nur die Betriebskosten übernehmen, können eine Dachterrasse nutzen und sich stets mit anderen Künstlern austauschen.

Ziel des Projektes ist es, einen Prototyp für Leerstand zu entwickeln. "Man will der Stadt, der Kultur und den Immobilienbesitzern zeigen, was möglich ist", so Margot Deerenberg, die beim Zwischenutzungsprojekt mitmacht. Man will Menschen auch die Möglichkeit geben, sich selbst zu entwickeln - ohne auf Fördergelder angewiesen zu sein.

Eine Wohnung im Haus wird noch von der Caritas betrieben: "Die Zusammenarbeit ist super", sagt Deerenberg im KURIER-Gespräch. Ob es Probleme mit Obdachlosen gebe? "Nein, es waren zwar schon mal welche im Haus, aber das war kein Problem, wir haben sie an die Caritas und Ute Bock weitergeleitet." Und wie reagiert die Nachbarschaft? Deerenberg: "Die Nachbarschaft reagiert nicht gut auf den teilweise auftretenden Lärm, aber super auf das Programm. Es kommen viele zum Grillen und nehmen an den Filmabenden teil." Unterstützung bekommt das Projekt von der Gebietsbetreuung und den Verantwortlichen des 5. Wiener Gemeindebezirkes.

Noch bis 31. Dezember dürfen die Künstler in der Schönbrunner Straße 111 die Räume nutzen. Danach wird das Haus sockel­saniert und aufgestockt. Geplanter Baubeginn: Frühjahr 2014. Bis dahin wird man aber noch einige Projekte in der Schönbrunner Straße 111 umsetzen. Und vielleicht lassen sich danach ja weitere Hausbesitzer von Zwischennutzungskonzepten überzeugen.

Und nun zu den Fortgehtipps:

Im Strombauamt zu Greifenstein findet von Freitag bis Sonntag das Ton am Strom statt.Das Hochwasser hat sich zurückgezogen, das schlechte oder mäßige Wetter blieb uns leider erhalten. Aber es scheint trocken zu bleiben. Immerhin. Heiß her geht es auf jeden Fall auf der Tanzfläche. Dafür sorgen heimische Acts aus dem großen Einzugsbereich der elektronischen Musik. An einem Altarm der Donau – rund 20 Minuten von Wien mit der S-Bahn entfernt – kann man sein Zelt aufschlagen und sich die volle Beat-Dröhnung geben. Das gute Programm kann man sich hier ansehen.

Für Jack, den alten "Housedegen" (Achtung: Wortwitz!), ist Techno back. Auch gut. Soll heißen: Liebe DJs, holt eure knapp zehn Minuten lang dauernden und unterkühlten Techno-Bretter aus dem Plattenschrank. Denn: subtil war gestern. Das wissen auch Edgar Retro (Sodom + Gomorrha) und Cem (F*cken Plus). Diese zwei feschen Knaben verbrigen ihre Freizeit gerne in Berghain'schen Darkrooms und setzen diese dort gemachten Erfahrungen neuerdings auch in Wien um. Dieses Mal beim Jack im Morisson.

Die in Wien omnipräsenten Nenis alias Molchos feiern hingegen mit Crazy Sonic im Volksgarten ihr vierjähriges Bestehen. Unter dem Titel "Fuck Me Now & Love Me Later" wird dann luftiger TechHouse verlegt. Live kreischt die Möwe. Den Rest übernehmen heimische DJs.

Das Dusch Dich, die rund vier Mal im Jahr stattfindende Sause in der Pratersauna, holt die Jungs vom Schwarzen Herz nach Wien. Die von Graz aus agierenden Partymacher reisen mit Kain & Aber, Mosbee und Tornquist an. Damit sich die Grazer aber nicht so alleine fühlen, werden sie von der Prasselbande und Rhinoplasty herzlich und wärmstens empfangen.

Gewinnspiel: Wir verlosen 2x2 Karten für das Dusch dich. Eine eMail mit dem Betreff "Shower" an kult(at)kurier.at genügt.

Das in Kroatien stattfindende Dimensions Festival macht am Freitag in Wien Werbung für sich: Als Location hat man sich dafür die Grelle Forelle ausgesucht. Eingeflogen wird Benjamin Benstead aka Benji B aus London, der seinen vorzüglichen Musikgeschmack wöchentlich auf BBC Radio 1 mit seinen zahlreichen Hörern teilt. Mit Cid Rim und The Clonious werden unter anderem auch zwei heimische Acts mitmischen. Das wird gut werden.

Ein Sommerfest gibt es in der Ottakringer Straße. Das Programm: Lokale, Sportgeschäfte, Friseursalons und Boutiquen stellen sich vor und verwöhnen ihre Gäste mit Spezialitäten und besonderen Angeboten. Die Gebietsbetreuung begleitet die Besucher auf Rundgängen und in der Ottakringer Brauerei lockt eine Bühne mit Musikprogramm. Ab 15.00 Uhr.

Im Strombad Kritzendorf legt man am Samstag die Schaufeln beiseite und stellt den Bagger ab. Da ohnehin am Wochenende nicht mit Badewetter zu rechnen ist, setzt man auf Musik. Die Sommerfrische in Kritzendorf wird mit Fred Schreiber & Das große Komplott eröffnet. Die Veranstalter werben mit Natursandstrand und einzigartigem Baggerambiente (siehe Bild). Zum Glück haben die Hochwassergeschädigten den Humor nicht verloren.

Den Samstag in der Grellen Forelle bestreiten zwei Wiener Partycrews: Bebop Rodeo trifft auf The Love Movement. Aus musikalischer Sichtweise paart sich an diesem Abend House mit UK Funk und HipHop. Serviert wird der tanzbare Bastard auf zwei Floors. Gewinnspiel: Wir verlosen dafür 1x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Rodeo" an kult(at)kurier.at genügt.

VMVA steht für Visions.Music.Vitals.Art und ist eine unabhängige Plattform für Künstler aus dem Bereich Mode, Kunst und Musik. Am Samstag feiert dieses als Schaufenster konzipierte Projekt ihr zweijähriges Bestehen in der Roten Bar im Volkstheater. Vorstellen werden sich an diesem Abend auch zahlreiche Künstler, die mit den Betreibern von VMVA zusammenarbeiten.: Fabe & Supertape, 7 Citizens oder Xander & Niederreiter.

Das Icke Micke ist zurück. Was soll man sagen? Nun ja, damit hätte man nicht gerechnet. Beim Icke Micke handelt es sich - kurz umrissen – um eine Veranstaltungsreihe , die die Wiener Clubszene der frühen 2000er Jahre maßgeblich geprägt hat. Es war damals ein Stück Berlin in Wien – schäbig, stylish fröhlich und unglaublich hip. Der Club bewegte die Massen du fand sein Ende mit dem Abriss der Fluc Mensa. Nun will man wieder durchstarten: „Jeden letzten Samstag im klitzekleinen Roxy, jeden zweiten Samstag in der Grellen Forelle. Dazwischen wird blitzartig auch mal auf- und abgetaucht.“ So die Infos.

Mit einer Absage (Sido) und einem Location-Wechsel (von den Rinderhallen in die Pratersauna) mussten sich die Veranstalter des Beeasy Festivals die letzten Stunden herumschlagen. Nun steht aber alles fest und der Party nichts mehr im Wege. Über 2000 Menschen wollen laut Facebook am Mini-Festival teilnehmen, bei dem unter anderem Grandmaster Flash ins Mikro rappen wird. In diesem Sinne: Be easy.

Ein Haus für Zwischendurch

Oliver Koletzki & Niko Schwind schenken sich am Sonntag in der Pratersauna gegenseitig den 5-Uhr-Tee ein. Der Sonntag dürfte für viele Partymarathonläufer also gerettet sein. Los geht es bereits um 14.00 Uhr. Wer will, kann auch in den Pool hüpfen.

Street Art am Naschmarkt: Am Sonntag wird der Stand 510 von Street-Art-Künstlern und -Fans belagert werden. Neben Kunst gibt es auch ein DJ-Line-up und ein Kracherl-Hersteller wird sich mit einem seiner Fahrzeuge präsentieren. Die Zusagen auf Facebook können sich sehen lassen - ebenso wie das Programm.

Auf der Donauinsel beim Porto Pollo wird "Alles gut". Soll heißen: Es wird gefeiert, getrunken und getanzt. Daneben läuft viel Wasser die Donau runter und es gibt Fleisch am Grill.

Am Dienstag startet eine neue Festival-Reihe in Wien. Interlude nennt sich das Ganze und lädt an zwei Tagen (Dienstag & Mittwoch) ins Theater Akzent. Eindeutiges Highlight: Der britische Soul-Sänger, Elektronik-Produzent und generell Allround-Genie Jamie Lidell. Der Tausendsassa wird in Wien sein selbstbetiteltes Album vorstellen, das er im Februar diesen Jahres veröffentlicht hat. Unterstützt wird er am Dienstag vom heimischen Duo Koenig Leopold

Am Mittwoch werden Kreisky beim Interlude wohl neues Material präsentieren. Die heimischen Grantler mit Charme waren nämlich die letzten Wochen im Studio und werden noch in diesem Jahr eine neue Platte präsentieren. Ebenfalls zu Gast: die wunderbaren Attwenger.

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