Punschmonster: Ruheinsel im Shoppingstrom

Ein Punschmonster kommt selten allein.
Wer an Advent-Samstagen auf der Mariahilferstraße einen ruhigen Ort sucht, sollte nach dem Punschmonster Ausschau halten.

über Punschmonster und Tipps zum Fortgehen

Sing dich frei beim Punsch-Karaoke

Wenn man nicht unbedingt muss, dann meidet man an Advent-Samstagen die Mariahilferstraße. Mit gutem Grund. Denn dort schieben sich die Menschenmassen von einem Shop zum anderen. Vom oft zitierten Weihnachtsfrieden bleibt da oftmals nicht mehr viel übrig. Da wird gerempelt, hartnäckig die Spur gehalten und gedrängelt wie im Strafraum bei einem Eckball.

Punschmonster: Ruheinsel im Shoppingstrom

Es gibt aber auch so etwas wie eine Oase der Ruhe im Strom des Kaufrausches. Punschmonster nennt sich dieser etwas versteckte Punschstand in einer Seitenstraße der Mariahilferstraße 47, an der man gerne vorbeiläuft. Am Ende dieser Passage stehen vor dem Hoofbräu zwei selbstgebaute Container. In einem gibt es den besten Weichselpunsch der Stadt. In der anderen Hütte bereiten die Betreiber des Punschmonsters leckere Crêpes und Gallets zu.

Punschmonster: Ruheinsel im Shoppingstrom

"Wir bieten aber nicht nur Crêpes, Gallets und selbstgemachten Punsch, sondern auch ein kulturelles Rahmenprogramm. Nach einer Kabarett-Vorstellung und einem Acappela-Abend laden wir kommenden Donnerstag zum 'Computerpunsch'“, sagt Idriss Dahbi, einer von vier Betreibern des Punschmonsters, im KURIER-Interview. Beim "Computerpunsch" heißt es dann "Crêpes versus Vinyl" – die Crêpes-Platten werden von Turntables ersetzt. Statt Bio-Buchweizen-Vollkornteig gibt es Vinyl – aufgelegt vom Funk Room. Lustig könnte es auch am Samstag werden – da steht "Sing dich frei beim Punsch-Karaoke" auf dem Programm. "Last Christmas" singt sich nach sieben Punsch angeblich eh von alleine.

Donnerstag

Das heimische Magazin Faux Fox lädt am Donnerstag zur Präsentation ihrer letzten Ausgabe in diesem Jahre. Der  Ort der Feierlichkeiten ist dieses Mal die Wiener Freiheit, eine Location mit klingendem Namen und feucht-fröhlicher Geschichte. Wer mehr über die Wiener Freihet wissen möchte, der möge doch bitte die Suchmaschine seines Vertrauens fragen. Nur so viel: Das Lokal befindet sich in der Schönbrunnerstraße 25. Dort wird sich diesem Abend aber ein völlig anderes Klientel amüsieren.

Bierseliger geht es währenddessen im Chelsea am Gürtel zur Sache. Rechtzeitig vor dem vorhergesagten Weltuntergang werden Lausch an diesem Abend ihren apokalyptischen Rock präsentieren. Das heißt: räudige Bassläufe treffen auf hektische Rhythmen und intensive Gefühlsregungen des Sängers. Das ist aber nur die Vorspeise. Den Hauptgang dür das Ende sorgen die lässigen Across The Delta, die ihren neuen Longplayer „Passports & Souvenirs“ vorstellen werden.

Am Donnerstag kann man sich zum letzten Mal die Bilder des heimischen Fotografen Christoph Liebentritt ansehen. In seiner Ausstellung "Ein viertel Leben" versammelt er großteils analoge Arbeiten, die in den letzten Jahre entstanden sind. Die Entstehungsorte reichen von Moldawien, Köln und Venedig bis nach Amsterdam. Sehenswert.

Für "Sportskanonen" hab ich an dieser Stelle auch einen Tipp: Dish Tennis im Zweitbester. Diesen Donnerstag wird es ernst - das Masters steht am Programm. Antreten werden alle bisherigen Monatssieger. Ein Startplatz wird aber noch vergeben: "Wer am häufigsten den Ball mit zwei Schlägern berührt, ohne ihn fallen zu lassen, ist dabei." Mit Sicherheit  ein rießen Spaß -  ab 21.00 Uhr.

Am Freitag feiert das Wiener Label comfortzone seinen dritten Geburtstag im Rhiz. Herzlichen Glückwunsch! Wo comfortzone drauf steht, sind elektronische Musik, Feminismus, queere Kunst und politische Botschaften drinnen. Anlässlich der Drei-Jahres-Feier veröffentlicht das Label auch eine Werkschau ihrer Artists. Da wären Crazy Bitch in A Cave, Cherry Sunkist oder Mathias Schaffhäuser.

Der FM4-Ombudsmann (Hosea Ratschiller) ist gerade auf Dienstreise – am 14. Dezember gibt er ein Christmas Deluxe im Wiener Rabenhof. Geladen wird zum verzaubernden Gala-Abend voller Überraschungen und Gästen wie Robert Palfrader, Luise Pop sowie den beiden jungen Kabarettduos Flüsterzweieck und Gerafi.

Sacher Techno heißt es am Freitag im Morisson Club. Als Gast wurden dieses Mal The New Tower Generation verpflichtet, die kürzlich für die Praterei-Serie einen EP abgeliefert haben. Da man auf der Mini-Tanzfläche im Morisson eh schon kaum Platz hat, werden sie dort auch nicht live auftreten, sondern „nur“ ein DJ-Set spielen. Auch fein.

Gewinnspiel: KURIER.at verlost für den Club Pompadour 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Shapes" an kult(at)kurier.at genügt. Viel Glück!

Die besten Jahre hat der britische Produzent Jake Williams aka Rex The Dog zwar bereits hinter sich, aber Tracks wie „I can See You, Can You See Me?“ oder der Remix von The Knifes „Heartbeats“ veranlassen einem auch heute noch zum Mitwippen. Die Cover seiner Tracks gestaltet der in London wohnende Williams in Tim und Struppi-Manier. Ein Mann und sein Hund - auf der Suche nach einem neuen Beat. Live gibt sich der Rex The Dog beim Dusch Dich die Ehre. Getanzt und gefeiert wird auf zwei Floors in der Pratersauna – auch eine Afterhour steht am Programm.

Gewinnspiel: KURIER verlost fürs Dusch dich 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Brause" an kult(at)kurier.at genügt. Viel Glück!

Davor kann man noch bei der Schallplattenbörse im Xpedit Kiosk (Schleifmühlgasse, von 18:00 bis 22:00 Uhr) das ein oder andere Vinyl-Schmankerl kaufen. Wer einige Platten aussortieren und verkaufen möchte, kann sich noch für die Börse anmelden. Eine eMail an info(at)mushroom-music.net sollte reichen.

Drei Jahre Loft – ein Grund zum Feiern.  Neben den altbewährten Residents Rick und Sheriff, gibt es auch noch HipHop, Funk, Jazz und derben Elektro von Zombie Nation. Der gefragte Produzent und DJ ist hierzulande vor allem bei den Fans der Wiener Austria beliebt. Diese jubeln nämlich zu „Kernkraft 400“, der Torhymne am Verteilerkreis: "Dadadada, Dadadadüdeldadeldü, dü, dada." Natürlich hat der Münchner auch noch andere Tracks auf Lager, aber diese Stadionhymne ist Fluch und Segen zugleich.

Im Werk, nur unweit vom Loft entfernt, hat die Veranstaltung Zirkus Abnormal auch etwas zum Feiern – das einjöhrige Bestehen nämlich. Mit dabei:  Ken Hayakawa, Smacs & Patrick Kong und Fabian Moos.

Die Disco Tales in der Grellen Forelle gehen in die zweite Runde. Neben den beiden heimischen Beiträgen zum Musikprogramm – Ogris Debris live und Denis Yashin – wird die deutsche Produzentin Blood Mary ihre schnittigen Tracks auftischen.

Samstag + Sonntag

Wer mit lauter Musik und Smalltalk an der Bar nicht viel anfangen kann, dafür aber gerne die ganze Nacht vor dem Bildschirm hängt, um Highscores zu brechen, der braucht sich für kommendes Wochenende nicht viel vornehmen. Im Werk wird es eine Retro-LAN-Party geben. LAN-Partys waren Computerpartys, bei denen man im lokalen Netzwerk gegeneinander spielte. Das war bis in die 00er-Jahre noch angesagt. Heute macht man das von zuhause aus - mit dem superschnellen Breitbandzugang. Eine Partie Fußball gegen einen Schweden? Kein Problem. Die Turniere bei der Retro-LAN-Party werden von den Spiele-Redakteuren Robert Glashüttner (FM4) und Alexander Amon (consol.at) "live" vor Ort kommentiert. Eintritt 5 Euro. Anmeldung zu den Spielen ab sofort unter: http://dvision.at

Gutes tun kann man dieses Wochenende natürlich auch wieder. Dieses Mal möchte ich euch das FM4 Weihnachtsspiel zugunsten von Licht ins Dunkel ans Herz legen. Konkret wird mit den freiwilligen Spenden das Projekt "Media and More" unterstützt - eine Tagesstruktur für junge Menschen mit Behinderungen. Gestaltet wird der Abend mit Geschichten von den FM4lern Eva Brunner, Nina Hofer, Clemens Haipl, David Pfister und Stefan Elsbacher. Musikalische Begleitung kommt von Raphael Sas, Gitarrist und Keyboarder bei Nino aus Wien, der gerade auch sein Solo-Album veröffentlicht hat. Und nicht vergessen: Nur nicht stressen lassen...

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