Newsflash, Zimtstangen und Partys

Newsflash, Zimtstangen und Partys
Marco Weise

Marco Weise

'I was young, you were older. You were warm, now you're colder'

von Marco Weise

hat sich wieder durch den Veranstaltungskalender gewühlt.

Zwei Neuigkeiten im Schnelldurchlauf: Es gibt in Wien eine neue Location. Oben nennt sich dieser "Club für Zeitgenossen" und soll diverse Formen der Kunst miteinander verbinden. Platz dafür sollte in der ehemaligen "Telephoncentrale 1" der k.u.k Post- und Telegraphenverwaltung in der Lehargasse 7 (1060) auf jeden Fall genug vorhanden sein. Mehr über das Projekt gibt es nächste Woche an dieser Stelle.

Dass das Kunsthallen Café umgebaut wird, hat sich mittlerweile nicht nur bei den TU-Bobos rumgesprochen. Der Grund für die umfassende Neugestaltung ist ein Pächterwechsel. "Der bisherige Betreiber Bernd Schlacher gibt das Lokal am Karlsplatz ab, um sich neuen Projekten widmen zu können", verrät die dazugehörige OTS-Aussendung. Auch gut.

Nun zu den Fortgehtipps:

Am Donnerstag eröffnet im Hotel am Brilliantengrund der etwas andere Weihnachtsmarkt. Bis 21. Dezember leuchten dort nämlich keine Sterne, sondern Fotoaufnahmen von den Wänden. Es wird musiziert, aufgekocht und an diversen Heißgetränken sollte es auch nicht mangeln. Wer sich in ein dort ausgestelltes Foto verliebt hat, kann damit nicht nur den Macher des Bilders, sondern auch die Menschen auf den Philippinen glücklich machen. Die Hälfte des Erlöses geht an die Taifun-Opfer. Afterparty gibt es im Morisson Club.

Im Chelsea kann man das Weihnachts-Pipapo mal für eine kurze Zeit ausblenden. Für Ablenkung sorgen die tollen Killed By 9V Batteries. Zum einen. Zum anderen gastieren die Sex Jams mit ihrem Album "Trouble, Honey" in den ehrwürdigen Stadtbahnbögen. Gewaltig.

In der Fluc Wanne feiert man die "Langen Nächte der Menschenrechte", die noch bis 15. Dezember dauern. Getanzt wird - natürlich - für den guten Zweck. In den Dienst der guten Sache stellen sich auch zahlreiche DJs - darunter Isili und Reddey.

Noch bevor die siebte Ausgabe des heimischen Magazin Faux Fox unter dem Weihnachtsbaum liegt, wird gefeiert. Dieses Mal dient der Opera Club als Austragungsort.

Zurzeit könnte man andauernd ins Kino gehen. Das liegt nicht nur am Wetter, sondern auch an den - angeblich - sehenswerten Filmen, die derzeit gezeigt werden. Im Top Kino kann man sich an diesem Wochenende den Abschlussfilm von "identities 2013" noch oder zum ersten Mal ansehen. Er heißt "Alata" ("Out of the dark") und ist ein mitreißendes Liebesdrama, eingebettet in den israelisch-palästinensischen Konflikt.

Punsch trinken kann man ja auch an jeder Ecke in Wien. Schmecken tut es aber in den seltensten Fällen. Zu süß, viel zu süß oder zu chemisch im Abgang sind die feilgebotenen Industrie-Plörren. Brrr! Vielleicht ist ja der Baustellen Punsch am Karlsplatz (Kunsthalle) besser. Mal probieren.

In der - an dieser Stelle bereits ausführlich besprochenen - Vollpension wird das letzte Abendminimal zelebriert werden. Das ist auf jeden Fall ein Besuch wert.

Im Kiosk in der Schleifmühlgasse dürfte sich auch wieder etwas mehr bewegen. Das Ecklokal wurde neu übernommen, umgebaut und versucht nun mehr Bar als edle Wursthütte zu sein. Auch gut. Dafür muss man auf den Großteil der Würstel verzichten. Zu Gast am Freitag: die Pompadour Crew.

Tingel Tangel gastiert im Celeste. Die HAM-Crew bespielt am Freitag das ganze Fluc (oben und unten). Im Club Titanic wird es Love + Hate und daher mächtigen Elektro geben. In der Grellen Forelle schaut Andrew Weatherhall ("A Love From Outer Space") vorbei. Der Support kommt von Moogle. Unter die Veranstalter geht auch FM4. In der Pratersauna feiert man mit "Saunieren statt studieren" ein kleines Fest. Dazu werden sich die üblichen wie bekannten FM4-DJs einfinden. Gespielt wird FM4-Musik, wie es auch in der Werbung heißt.

In der Grellen Forelle gibt es nach etwas längerer Pause wiede eine Stadtpark Nacht. Am Kitchen Floor gibt es HipHop - serviert von der Vihanna-Crew. Am Mainfloor werden Thomas Melchior und Baby Ford alias Soul Capsule ihren reduzierten, aber allemal treibenden Groove auftischen.

GEWINNSPIEL: Wir verlosen 2x2 Karten für die Stadtpark Nacht in der Grellen Forelle. Eine eMail mit dme Betreff "soul" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden schriftlich per eMail verständigt.

Beim Dusch dich in der Pratersauna wird der in London beheimatete Paul Rose alias Scuba mit seinen Bässen anrücken. Der Brite betreibt mit dem Label Hotflush Records seit Jahren eine gute Adresse in Sachen zukunftsorientierte Maschinenmusik. Joy Orbison oder Mount Kimbie veröffentlichen darauf zum Beispiel ihre Tracks. Das Rahmenprogramm übernehmen dann diverse Crews (Prasselbande, Bubble Club, Etepetete, Woodcut, WupWup).

Gewinnspiel: Wir verlosen fürs Dusch dich mit Scuba 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "duschen" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden schriftlich per eMail verständigt.

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Im brut feiert das heimische Magazin The Gap die Veröffentlichung ihres neuen Hefts. Das kann man sich dort natürlich dann gleich von den Redakteuren erklären bzw. signieren lassen, wenn man möchte.

Wer auf völlig abgedrehte Future-Beats mit Sythesizer-Solis steht, sollte ins Leopold zum Beat Science gehen. Dort wird unter anderem Alizzz aus Barcelona an den Reglern drehen.

Ska-Fans feiern am Sonntag vorgezogene Weihnachten. Denn im B72 werden The Toasters auftreten. Diese Truppe aus New York wurde 1981 in New York gegründet und gilt bis heute - neben Madness - als DIE Ska-Band der letzten 30 Jahre. Über die Jahre haben sich zwar einige Gründungsmitglieder verabschiedet, die Gangart ist aber noch immer dieselbe.

Das Rhiz ist ja immer einen Besuch wert. Am Montag darf man sich dann auch noch auf The Shh freuen. Das Duo aus Malta kombiniert ihren lieblichen Lo-Fi-Indiepop gerne mal mit dröhnenden Gitarren. Auf ihrem Debütalbum "All Things With Love" schwingt das Gefühlspendel zwischen Melancholie und Frischverliebtsein hin und her: "I was young, you were older. You were warm, now you're colder".

Die heimische Band Fräulein Hona lädt ins B72 zu einem weihnachtlichen Abend. Das Quartett aus Wien spielt sich seit 2010 durch diverse Cafés und Wohnzimmer. Im Sinne von „quiet ist the new loud“ werden Geschichten von melancholischen Zimtstangen, blauen Matrosen und verlassenen Plätzen erzählt. In diesem Sinne: Einen halbwegs stressfreien und harmonischen Advent.

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