Erfahrungen, die man nicht ergoogeln kann

Erfahrungen, die man nicht ergoogeln kann
Marco Weise

Marco Weise

Simmering ist das Brooklyn von Wien.

von Marco Weise

über "Der Wiener takes it all" und Partys in Wien.

Wien ist anders. Das weiß auch Clemens Haipl, der einen in seinem nun veröffentlichten Buch "Der Wiener takes it all" (Metro Verlag) durch seine Stadt führt. Der 1969 in Wien geborene Autor, Musiker und Kabarettist nimmt den Leser mit auf eine schonungslos subjektive Reise durch diverse Bezirke. Simmering, das "Brooklyn von Wien", kommt dabei überdurchschnittlich oft vor.

Haipl fragt sich aber auch, warum das Vapiano-Geschäftsmodell überhaupt funktionieren kann, beschreibt Einkäufe in einer Mann-Filiale in der Praterstraße, verläuft sich am Flughafen Wien, wundert sich über die Lugner City oder kehrt im Studentencafé Bendl, bei der Gräfin am Naschmarkt und im Café Prückl ein. Seine Erfahrungsberichte sind keineswegs verschönt, denn einen weiteren Wien-Führer für Touristen wollte er nicht schreiben.

Erfahrungen, die man nicht ergoogeln kann

In den 60 Kurzgeschichten bekommt man Informationen über diverse Orte und Lokale, die man nicht ergoogeln kann - allesamt amüsant aufbereitet. "Wer wissen will, wie man zum Stephansdom kommt, soll auf Google Maps nachschauen. Wer wissen will, wie es dort riecht, was für Leute dort sind und was man Besseres tun könnte, schlägt hier nach", heißt es im Pressetext. Und der hat zur Abwechslung vollkommen recht.

Der großartige Singer/Songwriter Townes van Zandt wäre am 4. März 70 Jahre alt geworden. Der US-Amerikaner verstarb 1997 52-jährig an einem Herzinfarkt. Im Fluc am Praterstern kümmert man sich gerne um die Würdigung von solchen Größen. "Ich denke nicht, dass all meine Lieder traurig sind, einige sind auch hoffnungslos", hat er mal über sein Werk gesagt. Diesem Liedgut widmen sich unter anderem Mika Vember und A Life A Song A Cigarette. Beginn: 20.30 Uhr.

Frauenpower gibt es im Elektro Gönner. Im feinen Lokal im Innenhof der Mariahilferstraße werden sich Masha Debalka und Misonica gegenseitig die Platten zuspielen.

Sass: Der Donnerstag ist nicht der neue Freitag, sondern das neue Schwarz - zumindest wenn es nach Anna Ullrich, der Dame hinter Puppenhouse geht. Was kann man sich unter der Veranstaltungsreihe Puppenhouse vorstellen? Heißen dort die DJs Ken und Barbie? Nein. Will man damit auf die Musikrichtung Muschihouse anspielen, die kürzlich im The Gap aufgegriffen wurde? Ich verzettle mich gerade.... Also weiter zum Freitag.

Die Tonstube feiert am Wochenende ihr zweijähriges Bestehen. Die gemütliche Bar in der Laimgrubengasse punktet mit einem der kleinsten Dancefloors der Stadt. Und mit Charme, der von den sympathischen Betreibern ausgeht. So, jetzt ist aber Schluss mit der Geburtstagsrede. Am Freitag gibt es ab 19 Uhr Freibier. Wer rein will und mitfeiern möchte, sollte früher als sonst das Haus verlassen.

Älter, aber keineswegs weniger sympathisch ist der Schmusesalon, eine Veranstaltung, die seit nunmehr fünf Jahren auf Romantik im Clubkontext setzt. Gefeiert - Pardon! - geschmust wird im Wirr in der Burggasse. Es werden an diesem Abend sogenannte Hosentürlreiber ebenso gespielt wie fetzige Hüftschwinger. Gut so.

Wer sich lieber bei wuchtigen Beats den Frust vom Leib tanzen möchte, sollte zu xxxy in die Grellen Forelle gehen. Der Brite, der verschachtelte Deep-House-Rhythmen mit bunten Melodie-Tupfern ausstattet wird für das Soundwave Festival in Kroatien werben, das von 17. bis 21. 7 am Meer stattfindet.

Drei Ladies hinter den Plattenspielern in der Auslage - anlässlich des Weltfrauentags am Samstag passt das gut. Die Perlon-Größe Sonja Moonear wird aus der Schweiz anreisen und ihren trockenen wie treibenden Techno spielen. Den Support übernehmen Isili und Veronika Amie. Präsentiert wird an diesem Abend auch die Ausstellung vom heimischen Fotografen Thomas Unterberger.

GEWINNSPIEL: Wir verlosen für die Auslage 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "moon" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

Basso nennt sich ein Musik-Connaisseur aus Hamburg, der alles an Vinyl sammelt, was ihm in die Hände fällt. Sei es Krautrock, Ambient, Disco, Balearic, Sowjetischer Jazz oder Afro. Mit seinem Blog "growingbin" samt dazugehörigen Shop, Label und Edits bereichert er seit Jahren die Welt. Er sieht sich selbst als "Musikliebhaber und Schallplattenwahnsinniger Wahlhamburger mit eigenem Online Plattenladen und Mikrolabel, der tanzwütige Zuhörer sucht." Basso ist zu Gast beim Everybody's Darling im Club U.

Im WUK versammeln sich hingegen internationalen Größen der Psy Trance Szene. Es wird auch einen Cosmic-Space-Disco-Floor geben, den dann unter anderem der ehemalige Dub-Club-Host Gümix bespielen wird.

Wer schnell ist, kann sich noch die letzten Karten für die Casper-Show im Gasometer sichern. Den Support übernehmen DIE heimischen Aufsteiger der letzen Wochen: Bilderbuch.

Geburtstag feiert auch der Strom Club. Alles Gute! Sechs Jahre wird man jung. Dafür leistet man sich die in London ansässige Band Crystal Fighters und Rustie. Der aus Glasgow stammende Produzent wühlt seit Jahren in der Popmusik-Kiste. Die darin entdeckten Sounds schleift er dann durch diverse Klangerzeuger und Verzerrer. Heraus kommen schräge, gut aufgelegte und herrlich abgefahrene Elektro-Tracks. Sub-Bässe zucken aus, Frequenzen toben und der Rhythmus überschlägt sich. Hände in die Höhe. Yeah!

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Das Wiener Riesenradl geht in die nächste Runde. Im Werk werden sich wieder zahlreiche DJs im Radl die Platten zuspielen. Zehn DJs haben sich dieses Mal mit ihren Platten angesagt - darunter Reddey und Tobi Oliver.

Das Mini-Festival Step Forward wird vier Jahre alt und findet erstmals an zwei Wochenenden statt. In Summe sind es drei Konzerte, zwei Partys und eine Ausstellung. Der Festival-Auftakt findet in der Fluc Wanne statt. Dafür wird der New Yorker Rapper R.A. The Rugged Man eingeflogen. Mehr Infos zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es hier.

In der Grellen Forelle wird der aus Bulgarien stammende Strahil Velchev alias Kink seine Tracks aus dem Ärmel schütteln. Dazu spielt er immer wieder live auf Keyboards und Drumcoputern. Guter Mann. Am Kitchen Floor feiert Jack (by The Gap) die Sama Recordings EP (sama001) Release-Party. Feine Sache.

Wer sich Phrasenmäher nennt, macht sich dann wohl eher weniger aus schönen Bandnamen. Die drei Hamburger sind mittlerweile seit zehn Jahren unterwegs. Das mit dem Durchbruch hat zwar noch nicht ganz so geklappt, aber für die eine oder andere Show im kleinen Rahmen reicht es allemal. Am Montag beehren sie das B72 mit ihren neuen Songs.

Wien lässt sich berauschen – und zwar von Kunst. Unter dem Titel Kunstrausch werden jeweils sechs Künstler in zwei Runden gegeneinander antreten. Sie haben 20 Minuten Zeit für ihr Werk. Bei diesem Entstehungsprozess kann das Publikum zusehen. Am Ende des Abends hat man dann die Möglichkeit, alle während der Veranstaltung entstandenen Bilder zu ersteigern. Das Mindestgebot beträgt 75 Euro. Für die Hintergrundmusik sorgen Bolek & Lolek und Matteo Haitzmann auf der Geige. Die Visuals kommen von Neonrost. Die teilnehmenden Künstler werden hier vorgestellt. Ort des Geschehens: das Café Leopold.

Die ersten Acts vom Nichtschwimmer, der Mittwochs-Veranstaltungsreihe in der Pratersauna, wurden veröffentlicht. Man startet diesen Mittwoch mit Andhim aus Berlin. Das Duo steht für einen treibenden und von Melodien durchzogenen TechHouse der lockeren Gangart. Unterstützung bekommt der Produzent am zweiten Floor von der Tingel Tangel Crew.

GEWINNSPIEL: Wir verlosen für die Saison-Eröffnung 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "nacht" an kult(at)kurier.at genügt.

Übrigens: Das ist der letzte Blogeintrag. Die "Stadt ist mein Blog" ist bis auf Weiteres nicht mehr über KURIER.at beziehbar.

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