"The Blacklist": Der "sympathische" Teufel

Unsere tägliche Begleiterscheinung: Heute mit "The Blacklist".
Mathias Morscher

Mathias Morscher

Böser Mensch taucht auf, Reddington zieht einige Strippen, böser Mensch wird gefangen oder stirbt.

von Mathias Morscher

über "The Blacklist"

James Spader war schon viel. Ein großmäuliger, sexsüchtiger Anwalt in "Boston Legal" zum Beispiel, oder ein eigensinniger Anwalt und Sadist namens E. Edward Grey im S/M-Klassiker "Secretary" (dass E.L. James bei ihrem "Shades of Grey" ihren Sadisten Christian Grey an Edward Grey anlehnte, ist hierbei reine Spekulation des Autors und bedürfte einer eigenen Diskussion).

Auf jeden Fall hat James Spader eine neue Serie. "The Blacklist". Darin spielt er einen bösen Menschen, der dem FBI hilft, mit seinem Wissen über die böse Unterwelt noch bösere Menschen zu fangen. Oder umzubringen. Das scheint er besonders gern zu machen. So weit, so spannend. Denn Spader ist ein Schauspieler, der sich gerne abgründiger Rollen annimmt und in diesen vollends aufzugehen scheint. Auch der Plot der Serie klingt vielversprechend. Raymond „Red“ Reddington (Spader) hat natürlich Hintergedanken und liefert seine ehemaligen „Arbeitskollegen“ nicht aus reiner Menschenliebe ans Messer, sondern verfolgt damit einen übergeordneten, perfiden Plan und rühmt sich damit, dass das FBI jetzt für ihn arbeite und seine „Blacklist“ abhake.

Dass die Serie ein Erfolg werden könnte, dachten sich wohl auch die Einkäufer von RTL, die bereits acht Tage nach der US-Erstausstrahlung zuschlugen. Seit dem 26. November läuft sie auf dem Pay-TV-Sender RTL Crime, am Dienstag folgte die zweite Episode mit dem Titel „Der Freelancer“, die passend mit dem Song „Sympathie for the Devil“ von den Rolling Stones beginnt. Reddington ist tatsächlich dieser Teufel aus dem Song. Irgendwie sympathisch, sehr charismatisch und durch und durch diabolisch.

Die ersten beiden Episoden haben Suchtpotenzial. Bleibt die Befürchtung, dass sich die Macher dem ewigen Episodenschema ergeben – böser Mensch taucht auf, Reddington zieht einige Strippen, böser Mensch wird gefangen oder stirbt – und die übergeordnete Geschichte vernachlässigt wird. Dann wäre die Serie nicht mehr als ein besseres CSI und das wäre verschwendete Mühe.

Fazit: „The Blacklist“ ist bisher eine spannende Serie, von der man gerne mehr sehen will.

Info: „The Blacklist“, Dienstag um 20:15 Uhr auf RTL Crime

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