Nockis zum Frühstück

Nockalm Quintett
Unsere tägliche Begleiterscheinung zum Fernsehabend des Vortages. Diesmal: Frühstück mit dem Nockalm Quintett.
Marco Weise

Marco Weise

Her mit dem Schnaps, die Frühstücksmilch ist ohnehin schon sauer.

von Marco Weise

mit dem Nockalm Quintett am Frühstückstisch.

Die Adventzeit hat Österreich fest im Griff. Das wirkt sich auch auf das TV-Programm aus: Keine "Pressestunde", kein „Hohes Haus“, kein "Heimat, fremde Heimat". Stattdessen beschenkt einen ORF2 am Sonntag mit Alpenromantik und Folklore, also einem Stück „Hoamat“ – dargeboten von "ehrlichen" Schlagerstars. Und so überlässt man den "berühmtesten Söhnen der Nockberge" das Sonntagsvormittags-Programm: Die "glorreichen Sieben" feiern mit ihren Fans eine Open-Air-Party "der Sonderklasse", sagt zumindest der Beipacktext zu " Nockalm Quintett – Die lange Nacht auf Wolke 7".

Man ahnt Schlimmes, möchte wegschauen, kann aber nicht – es ist wie bei einem Unfall. Die Nockis, so wird die Schlagertruppe von ihren Fans liebevoll genannt, schunkeln ganz in Weiß auf der Bühne und "verspüren volle Kanne Sehnsucht". Dann küsst man sich über Rhodos und schaut Gottfried Würcher, der Obernocki, in irgendwelche "himmelblauen Augen", um das Ganze wieder schnell zu beenden: „Zieh dich an und geh“. Apropos himmelblaue Augen: Warum schauen Schlagersänger ausschließlich in blaue Augen?

Zu "Über Rhodos küss' ich dich", "Gloria" und "Weine nicht um ihn" blickt der Zuseher in (scheinbar) glückliche Gesichter. Der Frühshoppen, die Bierbänke sind nah... Her mit dem Schnaps, die Frühstücksmilch ist ohnehin schon sauer.

Und was habe Sie gestern Abend gesehen?

Diskutieren, schimpfen und loben Sie in unserem Forum mit.

Kommentare