Keine Spur von Hysterie
Wenigen Moderatoren sieht man lieber zu als Volker Piesczek.
Das Vorabendprogramm besteht im Wesentlichen aus "Two and a half Men", "How I met your Mother", "Two and a half Men" sowie ein paar dubiosen deutschen Reality-Shows, denen man sicherheitshalber nicht zu nahe kommen sollte. Um so mehr sticht eine der wenigen ambitionierten Sendungen in diesem Umfeld hervor: "Guten Abend Österreich" auf Puls 4. Die Anfänge waren ein bisschen holprig (vielleicht erinnert sich noch jemand an das Interview am Krankenbett in der allerersten Sendung - Fremdschämfaktor sehr hoch), aber inzwischen ist das Magazin sehenswert. Es liefert einen guten, kompakten Überblick über die Geschehnisse des Tages. Von dem hysterischen und manchmal etwas dümmliche Tonfall des morgendlichen "Cafe Puls" keine Spur.
Das ist nicht zuletzt den Moderatoren zu verdanken. Diese Woche sind Volker Piesczek, Jürgen Peindl und Sabine Mord dran: ein cooles, unaufgeregtes Team, das sich freundschaftlich und professionell die Bälle zuspielt. Keine Ahnung, warum ATV vor etwa einem Jahr sein Vorabendmagazin "Life" einstellte und Piesczek gehen ließ (und ewig schad' auch um das schon vor Jahren eingestellte ORFeins-Vorabendmagazin "Wie bitte" - aber das führt jetzt schon sehr weit); in "Guten Abend Österreich" läuft er jedenfalls zu Hochform auf. Es gibt nicht viele österreichische TV-Moderatoren, denen man lieber zusieht als ihm.
Schnell umschalten
Es ist dem Privatsender Puls 4 hoch anzurechnen, dass er auch im Qualitätssegment immer wieder Zeichen setzt, obwohl er damit keinen schnellen Quotenerfolg einfährt. Das Gute und das weniger Gute liegen in diesem Fall - wie so oft bei Puls 4 - nah beeinander: Man muss nach "Guten Abend Österreich" schnell umschalten. Die darauffolgende Datingshow "Messer, Gabel, Herz" ist nämlich, hüstel, eher beschränkt.
FAZIT: Angenehme Vorabend-Info.
INFO: Montag bis Freitag um 18.45 auf Puls 4.
Und was haben Sie gestern Abend gesehen?
Diskutieren, schimpfen und loben Sie in unserem Forum mit.
Kommentare