Regierungschefs altern rascher als unterlegene Konkurrenten

Mögliche Ursache: Zu viel Stress
Rund drei Jahre Lebenszeit weniger haben Präsidenten und Regierungschefs.

Regierungschefs weltweit altern laut einer neuen Studie rascher und leben um 2,7 Jahre kürzer als ihre unterlegenen Konkurrenten. Mögliche Ursache: Zu viel Stress. Forscher der renommierten Harvard Medical School analysierten für die traditionell launige Weihnachtsausgabe des British Medical Journal die Daten von 279 Wahlgewinnern (Kanzler, Premier, Präsident) und 261 unterlegenen Kandidaten.

Aus Österreich wurden die Daten von 56 Politikern aus den Jahren 1945 bis 2013 berücksichtigt. Tatsächlich lebten gewählte Volksvertreter nach einer erfolgreich geschlagenen Wahl sogar 4,4 Jahre kürzer als die Konkurrenten. Die Netto-Lebenszeit war um 2,7 Jahre kürzer. Das Sterberisiko war um 23 Prozent erhöht.

Keine endgültige Antwort

Knapper Kommentar von den Studienautoren: "Unsere Daten legen nahe, dass gewählte Regierungschefs tatsächlich rascher altern – und früher sterben." Wahrscheinlichste Ursache: Die enorme Stressbelastung eines Politikerlebens. Bereits eine frühere Studie kam zu dem Ergebnis, dass speziell US-Präsidenten und Vizepräsidenten kürzer leben als die erfolglosen Kandidaten – möglicherweise im kommenden Jahr ein Trost für all jene, die es nicht ins Weiße Haus schaffen. Alle Forscher betonen aber auch, dass weitere Studien notwendig seien, um eine endgültige Antwort finden zu können.

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