Zum Abschied eine Bibliothek

Die Volksschule Mira Lobe Weg liegt im 22. Bezirk nahe des Rennbahnwegs. Obwohl es sich um eine sehr große Schule handelt, in der fast 400 Schüler aus unzähligen Nationen täglich ein und aus gehen, ist sie nicht sonderlich gut ausgestattet. Während andere Schulen darüber stöhnen, dass das Smartboard (interaktive Tafel) sich nicht mit dem Laptop verbindet, wird hier noch auf altersschwachen, zerkratzten Tafeln geschrieben. Obwohl es durchs Dach regnet und der Schimmel überall zu sehen ist, ist kein Geld für Renovierungsmaßnahmen da. Die Schulbibliothek besteht nur aus einem Klassenraum mit billigen Holzregalen und alten, schäbigen Kästen.

Bevor die Direktorin in die Pension ging, wollte sie der Schule ein kleines Andenken überlassen: Die Schule, die sie über zehn Jahre leitete, schenkte sie Sitzmöbel für die Schulbibliothek. Dieses Projekt: „Schulbibliothek neu“ wurde unterstützt von der Berufsschule für Holzbearbeitung und Musikinstrumentenerzeugung, in der Hütteldorfer Straße. Deren DirektorChristoph Hrabe übergab in einem feierlichen Rahmen die Sitzmöbel an die Volksschule Mira Lobe Weg in Wien-Donaustadt.

„Eine Schule, benannt nach einer der bekanntesten Kinderbuchautorinnen, im Zeitalter, wo man erkannt hat, dass Lesen zu den wichtigsten Bildungsgrundlagen gehört, braucht eine Bibliothek, wo man sich gerne aufhält“, sagte Ingeborg Pinc und ließ ihren Worten Taten folgen. Sie stellte schnell Kontakt mit der Berufsschule her und die Berufsschüler machten sich gleich ans Werk. Eine Kinderabordnung vom Mira Lobe Weg überzeugte sich dazwischen von den Fortschritten während eines Lehrausganges in die Tischlerei der Berufsschule.

Die Sitzmöbel wurden in einem LKW, gefahren von einem pensionierten Lehrer der Berufsschule, gratis angeliefert und in der Bibliothek der Volksschule Mira Lobe Weg aufgestellt. In Gegenwart des Berufsschulinspektors Robert Rohr, der Berufsschüler für Tapezierer und Holzbearbeitung mit ihren Lehrkräften und einer Schulklasse des Mira Lobe Wegs übergab Direktor Christoph Hrabe gemeinsam mit Ingeborg Pinc die Sitzmöbel an die Volksschule.