Zu wenig Deutschlehrer für Migranten

Integration, Vorschulklasse
50 Wissenschaftler rügen Politiker und rufen sie auf, endlich zu handeln. Das sind Ihre Forderungen.

Die Politik will, dass Kinder, die nicht ausreichend Deutsch können, besonders gefördert werden. Das Problem dabei: Es gibt nicht ausreichend qualifizierte Pädagogen für die Sprachförderung. Darauf weisen jetzt rund Wissenschaftler wie Klaus-Böge Boeckmann von der Uni Wien in einem Aufruf hin.

Zu wenig Deutschlehrer für Migranten
Kurz
Das Problem: Eigentlich sollte laut Wissenschaft jeder Pädagoge sich in seiner Ausbildung mit dem Lehrinhalt "Deutsch als Zweitsprache" beschäftigen. Derzeit wird dieser aber nur im Lehramt Deutsch in einem minimalen Ausmaß berücksichtigt. Und selbst dieses Minimum ist an einigen Hochschulen nicht einmal verpflichtend.

Doch wer soll die angehenden Pädagogen ausbilden? Es gibt in Österreich zu wenig Wissenschaftler auf dem Gebiet: Im ganzen Land gibt es nur eine einzige Universitätsprofessur für "Deutsch als Zweitsprache" sowie zwei weitere Professuren für "Deutsch als Fremdsprache". An den Pädagogischen Hochschulen gibt es derzeit überhaupt kein entsprechenden Lehrstuhl. Dabei bräuchten gerade die angehenden Haupt- und Volksschullehrer, die an den PH ausgebildet werden, fundierte Kenntnisse in diesem Bereich.

Dass es auch anders geht, zeigt ein Blick nach Deutschland. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen müssen alle Pädagogen lernen, wie sie mit mehrsprachigen Kindern umgehen.

Forderungen

  1. Die Wissenschaftler fordern nun, dass es in Österreich zusätzliche Professuren und Qualifizierungsstellen - also Dissertations- und Habilitationsstellen - errichtet werden.
  2. Alle Hochschulen, die Lehrer ausbilden, benötigen fest angestelltes qualifiziertes Lehrpersonal.
  3. Zukünftig muss "Deutsch als Zweitsprache" für alle angehenden Lehrer Pflichtfach werden. Auch in den Lehrplan der Kindergartenschulen (BAKIP) muss der Inhalt integriert werden.
  4. Die Forschung in dem Bereich muss intensiviert werden.

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