Wegen Kopftuch: Rechter Shitstorm gegen Bipa

Wegen Kopftuch: Rechter Shitstorm gegen Bipa
Die Website unzensuriert.at forderte einen Boykott gegen die Drogeriekette Bipa, weil diese in ihrer neuen Kampagne eine Muslimin zeigt.

Einen „tiefen Kniefall vor der islamischen Unterwanderung“ ortet die FPÖ-nahe Webseite unzensuriert angesichts der neuen Bipa-Kampagne „Weil ich ein Mädchen bin“: Neben Dagmar Koller, Designerin Lena Hoschek und Boxweltmeisterin Nicole Wesner zeigt sich in dem Spot auch eine Frau mit Kopftuch, offenbar eine Muslimin.

Wegen Kopftuch: Rechter Shitstorm gegen Bipa
Wie schon beim Shitstorm gegen die Supermarkt-Ketten Spar und Merkur (wegen des Verkaufs von Halal-Fleisch) gab es nun einen Aufruf, die Drogeriekette zu boykottieren. Die rechtsnationale Plattform kritisiert, dass Bipa in der „Islamisierung Österreichs nicht nur eine freudige Tatsache, sondern eine Marktlücke erkannt“ zu haben scheint.

Wie erhofft, gehen in den Sozialen Medien nun die Wogen hoch – die Betreuer der Bipa-Facebook-Seite haben alle Hände damit zu tun, Kommentare zu beantworten oder auch zu löschen, wenn sie gegen die Richtlinien verstoßen.

Die einen orten gezielte Provokation der Werbemacher, um ins Gespräch zu kommen und verurteilen den Spot: „Ihr macht Werbung für das islamfaschistische Kopftuch? Abnormal und gefährlich. Wir sind in Österreich!“

Andere applaudieren für das Engagement in Richtung gelebter Vielfalt: „Schade, dass man in unserer Gesellschaft ein Lob aussprechen muss, wenn sich Firmen getrauen mit Diversität zu werben. Trotzdem gut gemacht Bipa.“

Doch der geplante Aufruhr dürfte für die selbsternannten Verteidiger des Abendlandes eher nach hinten losgehen: „Und Kika wirbt mit einem Schwarzen... dreht die österreichische Medienlandschaft jetzt komplett durch? (Ironie Ende)“, kommentieren User den erhofften Aufstand. Die Agentur hinter dem Spot macht sich über den Artikel auf der rechtsnationalen Plattform ebenfalls lustig und postete auf Facebook: „Auch die Startseite aller Gehirnamputierten Österreichs setzt sich mit unserer Kampagne auseinander.“ Das Posting wurde inzwischen aber wieder gelöscht.

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