Warum dieser schwule Polizist seinen Antrag heute bereut

Warum dieser schwule Polizist seinen Antrag heute bereut
Phil Adlem berichtet im Guardian, dass er nach der Aktion massiv mit Hass im Netz konfrontiert war.

Vergangenes Jahr machte der Polizist Phil Adlem seinen Partner bei der London Pride Parade Ende Juni einen Heiratsantrag (kurier.at berichtete). Die LGBT-Parade findet einmal im Jahr statt und ist ein Zeichen gegen Diskriminierung. Vergangenes Jahr wurde zudem mit einer Gedenkminute den Opfern des Attentats in Orlando gedacht, das zuvor im Juni verübt worden war. Bei dem Attentat wurden 50 Menschen bei einer Schießerei in einem Schwulenclub getötet.

Massive Anfeindungen & Drohungen im Netz

Bilder und Videos des Heiratsantrags von Phil Adlem an seinen Partner verbreiteten sich nach der Parade rasant im Netz. Anlässlich der diesjährigen London Pride Parade, die am 8. Juli stattfand, ließ Phil Adlem die Ereignisse danach im Guardian Revue passieren. Er beschreibt in einem Text, dass er zu Beginn jede Menge Zuspruch für seine romantische Geste erhielt, diese Unterstützung schwenkte online aber bald in Hass um. "Als ich weiterlas, war mir schon bald nicht mehr zum Lachen zumute", schreibt Adlem im Guardian. Sein Partner und er wurden in Onlinekommentaren massiv bedroht und angefeindet. "Beide sollten zu Tode gehängt werden" oder "Absolut ekelhaft", sind nur zwei von vielen hasserfüllten Aussagen und Drohungen, mit denen sich der Polizist konfrontiert sah.

Es ist aber nicht das erste Mal, dass sich Adlem mit Homophobie konfrontiert sieht. Er beschreibt im Guardian, dass er an seinem 18. Geburtstag Opfer einer brutalen homophoben Attacke wurde. Er wurde von drei Männern in eine enge Gasse gezogen und brutal niedergeschlagen, ohne die Chance zu haben, sich zu verteidigen. Nun sei einer der wichtigsten und positivsten Momente in seinem Leben erneut ruiniert worden.

Adlem will dennoch weiterhin positiv bleiben. "Ich weiß, dass ich Glück habe. Ich habe Glück, in einer Zeit zu leben, in der ich als offen schwuler Mann bei der Polizei arbeiten kann – und ich habe vorhergehenden Generationen dafür zu danken." Obwohl er weiß, dass die Lage für Homosexuelle in vielen anderen Ländern viel schlechter ist, soll der Missbrauch, den er erleiden musste, eine Warnung gegen Gleichgültigkeit sein. "Für jede Person, die zur Parade kommen will, gibt es einen Grund, warum es noch immer wichtig ist."

Heiratsantrag begeistert Demonstranten

Auch dieses Jahr lag bei er London Pride Parade Liebe in der Luft. Eine Polizistin machte ihrer Freundin einen Heiratsantrag und wurde dafür bejubelt. Das Paar möchte anonym bleiben. Laut einem Bericht in der Sun sind sie seit fünf Jahren zusammen und leben in London.

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