Virales Foto zeigt personelle Kluft im US-Repräsentantenhaus

Die neu gewählten Mitglieder des US-Kongresses, der Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika.
Das Foto zeigt deutliche Unterschiede zwischen den neu gewählten Demokraten und Republikanern.

Donald Republikaner haben bei den kürzlich abgehaltenen Kongresswahlen ihre Mehrheit im Repräsentantenhaus an die Demokraten verloren, ihre Kontrolle im Senat aber verteidigen können. Insgesamt konnte die Demokratische Partei im Repräsentantenhaus, eine der beiden Kammern des Kongresses, 35 Sitze dazugewinnen.

Vor allem bei den neu gewählten Abgeordneten zeigen sich im direkten Vergleich zwischen den Parteien doch deutliche Unterschiede.

Virales Foto zeigt personelle Kluft im US-Repräsentantenhaus

Ein Gruppenfoto der neuen Mitglieder des US-Kongresses.

Debatte über Diversität

Angestoßen wurde die Debatte über Diversität in der Kammer des Kongresses von Erica Werner, ihres Zeichens Journalistin und Kongress-Reporterin bei der Washington Post.

Sie teilte am 13. November zwei Bilder auf dem Kurznachrichtendienst Twitter: Während das eine die neuen republikanischen Mitglieder des Repräsentantenhauses zeigt, sind auf dem anderen jene der Demokraten abgebildet. "Die gewählten Republikaner sehen im Vergleich zu den gewählten Demokraten ziemlich anders aus", schrieb die US-Amerikanerin dazu.

Eine Anspielung auf die Tatsache, dass auf Seiten der Republikaner fast ausschließlich weiße Männer zu sehen sind, während die demokratische Auswahl mehr Frauen und Menschen unterschiedlicher Hautfarbe zeigt.

Unterstützung und Kritik

Werners Tweet fachte binnen weniger Stunden eine hitzige Debatte auf Twitter an. Bisher wurde er fast 60.000 Mal geteilt und knapp 190.000 Mal gelikt. Während die einen Werners Beobachtungen teilten und die mangelnde Diversität der republikanischen Abgeordneten bekrittelten, prangerten andere die ihrer Meinung nach aus dem Kontext gerissene Beanstandung an.

US-Schauspielerin und #MeToo-Gründerin Alyssa Milano twitterte etwa – ebenfalls zusammen mit einer visuellen Gegenüberstellung: "Auf der linken Seite haben wir die gewählten Republikaner – einen Haufen weiße Kerle und eine weiße Frau. Rechts haben wir die gewählten Demokraten – Amerikaner in all ihrer Schönheit und Vielfalt."

Karine Jean-Pierre, haitianisch-amerikanische politische Aktivistin und Dozentin an der Columbia University, formulierte unterdessen den sarkastischen Seitenhieb: "Hmm, was hier wohl unterschiedlich ist?"

Ein anderer User analysierte: "Es gibt mehrere Typen namens Mark, Jim oder John – das ist die republikanische Vorstellung von Vielfalt."

Andere merkten wiederum an, dass Diversität noch keine gute Politik ausmache, man durch den Fokus auf Geschlecht und Hautfarbe erst recht diskriminierendes Verhalten an den Tag lege und Herkunft und Geschlecht zudem nicht die politischen Fähigkeiten eines Menschen bestimmen würden. "Es ist mir egal, wie jemand aussieht. Wenn er der Beste in seinem Job ist, macht das keinen Unterschied", schrieb etwa eine Userin. "Ich sehe eine demokratische und eine republikanische Seite. Ihr habt euch dazu entschieden, die Hautfarbe und das Geschlecht zu sehen", postete eine andere.

Trumps Praktikanten

Die Diskussion erinnert an ein Foto, welches sich im Frühjahr dieses Jahres viral im Netz verbreitete. Das Weiße Haus hatte im April ein Gruppenbild der neuen Praktikanten veröffentlicht. Für Kritik sorgte der Umstand, dass die Praktikanten ein sehr homogenes Bild abgaben.

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