Wütende Männer setzen sich besser durch

Ist der Mitarbeiter mit dem Führungsstil seines Chefs unzufrieden, macht ihm die Arbeit keinen Spaß.
Das gilt nicht für aggressive Frauen – sie werden weniger ernst genommen.

Wer sich durchsetzen will, kann sein Gegenüber besser überzeugen, wenn er wütend wird – das gilt aber nur für Männer. Frauen werden hingegen sogar weniger ernst genommen, wenn sie bei einer Diskussion emotional werden. Das fanden Forscher der Arizona State University heraus, indem sie das Verhalten von Männern und Frauen bei Gerichtsverhandlungen untersuchten.

„Wir haben herausgefunden, dass Männer, die ihre Meinung mit Wut ausgedrückt haben, von den Teilnehmern als glaubwürdiger eingestuft wurden. Die Zuhörer wurden in ihrer eigenen Meinung verunsichert“, erklärt eine der Autorinnen, die Psychologin Jessica Salerno.

„Wenn Frauen dieselben Argumente wütend vorbrachten, wurden sie als emotional eingestuft, was die Zuhörer in ihrer eigenen Meinung noch mehr bestärkt hat.“ Der Effekt habe nichts damit zu tun, dass Frauen bei einer Debatte weniger effektiv argumentieren oder dabei anders aussehen – all diese Einflussfaktoren wurden aus der Studie mit 210 Studenten herausgefiltert. Für den Versuch wurde eine Gerichtsverhandlung nachgestellt – die Argumente wurden dabei ängstlich, neutral oder wütend vorgebracht.

Salerno zufolge zeigen die Ergebnisse, dass jede Frau, die im Alltag, im Beruf oder in der Politik überzeugen will, weniger Wirkung zeigt, wenn sie wütend wird.

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