Liebeskitsch? Nein, danke!

Liebeskitsch? Nein, danke!
Vor allem Singles können den Tag nicht leiden. Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen.

Kreisch-Notstand. So ungefähr lässt sich beschreiben, was sich aktuell in den USA abspielt. Dort hecheln die Menschen dem Valentinstag höchst aufgeregt entgegen – der gilt dort quasi als Thanksgiving für Verliebte und ist ein Riesengeschäft. Sogar die renommierte Tageszeitung New York Times serviciert ihre Leser mit Geschichten wie "Aufregende Valentinstags-Geschenke unter 100 Dollar" oder "Valentinstags-Etikette – wie man mit heiklen Situationen umgeht".

Die Liebe feiern?

In Österreich geht man das Thema etwas gelassener an. Für ein knappes Drittel (31 Prozent) der Österreicher gehört der Valentinstag zum Liebesleben. Wobei die Frauen (mit 35 Prozent Anteil) dem Tag mehr abgewinnen können als Männer (26 Prozent) – so eine Studie des Market-Instituts. Vor allem den Jungen ist der Tag ziemlich egal – laut einer Online-Umfrage der Geschenkideen-Suchmaschine Perfecto4U wollen die 26- bis 35-Jährigen am 14. Februar gar nichts schenken. Was nicht weiter verwundert, als es in dieser Altersgruppe die meisten Singles gibt. Die pfeifen naturgemäß auf Herzballons und Kuschel-Tipps. Vor allem in den sozialen Medien kursieren Anti-Valentinstags-Bekundungen – auf Tumblr gibt’s sogar einen eigenen Hashtag – "I hate Valentine’s Day". Im Wiener WUK findet am 13. Februar der Anti-Valentinstags-Ball "Female Troubles" statt – inklusive Beschwerdebox, Hare-Krishna-Flaschendrehen oder einer Couchecke mit Katzen.

Gebrochene Herzen

Der Tag der Liebenden kann für manche Nicht-Liebende hart sein – speziell bei frisch Getrennten. Hier machen Mediziner auf das Phänomen des "Broken Heart Syndroms" aufmerksam. Die sogenannte Stress-Kardiomyopathie kann bei schweren Verlusten, Trennungen und psychischer Belastung auftreten – die Symptome ähneln einem Herzinfarkt, die dafür typischen Gefäßverschlüsse fehlen jedoch.

Trost spendet die Kirche – etwa in Berlin. Dort lädt das Herz-Jesu-Kloster zum Gottesdienst unter dem Motto "Singles und Kein-Bisschen-Verliebte". Es stehen Menschen im Mittelpunkt, die solo durchs Leben gehen. "Einmal gegen den Mainstream sein. Das ist unser Anliegen", kommentierte Pater Ryszard Krupa den Event. Und: "Wir Ordensmänner sind beim Thema Single und Alleinsein ja Spezialisten", so der Gottesmann in einer Aussendung.

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