Tiere und Pflanzen des Jahres

Tiere und Pflanzen des Jahres
Aus der Natur ins Rampenlicht.

Natur galt jahrhundertelang als öde Wildnis, erst durch die Umwandlung in Kulturland erhielt die Landschaft ihren Wert. Erst spät entdeckten Naturforscher die Bedeutung intakter Lebensräume als genetisches Reservoir und Rückzugsraum der Artenvielfalt. Faszinierend ist, wie vielfältig sich das dicht besiedelte Mitteleuropa immer noch präsentiert. Doch dieser Schatz ist zerbrechlich, große Staudamm-Projekte werden geplant, Skigebiete neu erschlossen. Naturschutz-Institutionen lenken daher die Aufmerksamkeit auf jene bedrohten Lebewesen, die in enger Nachbarschaft mit den Menschen leben, meist unbeachtet. Hintergrund der Aktion: Nur was man kennt, schützt man auch.

2013 verdienen folgende Tier- und Pflanzenarten besondere Beachtung. Nominiert wurden sie vom Österreichischen Naturschutzbund, dem deutschen BUND für Umweltschutz, dem Fischereikuratorium und den deutschen Orchideen-Freunden.

Sumpfwiesen-Perlmuttfalter
Boloria selene ist eine Art der Nordhemisphäre – und ein Opfer des Klimawandels. Dieser Perlmuttfalter lebt vor allem auf Feuchtwiesen, an Mooren und in Sümpfen. Seine Hauptfutter-Pflanze ist das Sumpfveilchen. Die Lebensräume und ihre Pflanzen sind besonders bedroht.

Bekassine
Den Zweitnamen „Himmelsziege“ gaben Vogelkundler dieser Schnepfe wegen des lauten „Meckerns“ der Männchen beim Sturzflug. Die Bekassine benötigt nassen, weichen Moor- oder Feuchtwiesen-Boden, wo sie ihren extrem langen Schnabel einstechen kann, um im Schlamm Würmer zu fangen.

Forelle
Für Fischer ist Salmo trutta ein V.I.F. – ein very important fish – der infolge von Lebensraum-Verlust durch Kraftwerke und Flussregulierungen zu den gefährdeten Wildfischen gehört.

Purpur-Knabenkraut
Der Name Knabenkraut ist eine keusche Umschreibung ihres unterirdischen Merkmals: zwei hodenförmige Wurzelknollen. Die stattliche Orchidee schätzt Lebensräume, die selten geworden sind: Flaumeichen-Wälder und ungedüngte Wiesen.

Eibe
Ein ausladener, immergrüner, oft mehrstämmiger Baum. All seine Teile sind giftig, bis auf den fleischigen Samenmantel. Im Mittelalter nutzte man das Holz derart intensiv für Langbögen, dass die Eibe fast ausgerottet wurde. Heute findet man Eiben in unzugänglichen Schluchtwäldern.

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