Supercomputer für Unis Linz und Innsbruck

Supercomputer für Unis Linz und Innsbruck
Universitäten Linz, Innsbruck und später auch Salzburg teilen "MACH"-Rechner mit über 2.000 Prozessoren.

Der gemeinsam von den Universitäten in Innsbruck und Linz angeschaffte Supercomputer MACH mit 16 Terabyte Hauptspeicher und einer Rechengeschwindigkeit von 21,3 Teraflops pro Sekunde ist am Montag an der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) in Betrieb genommen worden. Das zwei Millionen Euro teure Gerät sei "eine wichtige Einrichtung" und ein "schöner erster Baustein" zur Säule Infrastruktur des neuen Hochschulplans, sagte Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (V) bei einer Pressekonferenz mit JKU-Rektor Richard Hagelauer und dem geschäftsführenden Rektor der Uni Innsbruck, Tilmann Märk, in Linz.

Der in Österreich einzigartige MACH ermögliche es den beiden Universitäten, Arbeiten in ihren Exzellenzbereichen so auszugestalten, dass man weltweit mithalten könne, erklärte Hagelauer. Die Kosten würden geteilt. Die Uni Salzburg beteilige sich ab 2013 an dem jederzeit erweiterbaren Rechner, dann werde er um 500.000 Euro ausgebaut, so Hagelauer. Investitionen in dieser Höhe seien heute nur noch im Verbund möglich, betonte Märk. Der Supercomputer bringe in einer Sekunde die selbe Leistung wie 2,13 Billionen Taschenrechner und könne so hochkomplexe Rechnungen und Simulationen ausführen, die sonst nicht möglich wären, verdeutlichte der Leiter des Informationsmanagements an der JKU, Friedrich Valach.

Benannt nach Physiker Ernst Mach

Der Supercomputer sei nach dem Physiker und Philosophen Ernst Mach benannt und soll einen weiten Bogen über die Fachrichtungen spannen, so die Leiterin der Forschungsplattform Scientific Computing an der Uni Innsbruck, Sabine Schindler. Jeder Wissenschafter aus der Informatik, Mathematik, Mechatronik, aber auch Biologie, Volkswirtschaftslehre, Pharmazie und anderen Fächern habe nun die Möglichkeit, Spitzenforschung zu betreiben. Die Maschine basiere im Gegensatz zum Supercomputer-Cluster in Wien auf dem Hardware-Prinzip des "shared memory", bei dem sich viele Prozessoren einen gemeinsamen Hauptcomputer teilen.

MACH besitze 2.048 Prozessoren vom Typ Westmere EX mit 2,66 Gigahertz Taktfrequenz. Der Hauptspeicher von 16 Terabyte entspreche etwa der Information von acht Milliarden voll geschriebenen DIN A4-Seiten. Würde man diese übereinanderlegen, ergäben sie einen 800 Kilometer hohen Papierstapel, so Valach. Bei einer ersten Simulation für ein Projekt aus der Quantenphysik nutzte der Theoretische Physiker Andreas Läuchli von der Uni Innsbruck über einen Monat hinweg 14 Terabyte des Hauptspeichers und 1.852 Prozessoren. "Diese Rechnungen wären anderswo nicht möglich gewesen", so der Forscher.

MACH-Nutzung gegen Bezahlung für jeden

Grundsätzlich könne jede Universität oder Fachhochschule MACH nutzen, sagte Valach. Auch externe Nutzer könnten seine Leistung gegen Kostenersatz in Anspruch nehmen. "Diese Art der Forschung eignet sich für den Zusammenschluss, weil die Geräte auch von sehr weit weg zu benutzen sind", erklärte Märk. Auch die Glasfaserstrecken zwischen den Unis könnten ausgebaut werden, hier drohe kein Flaschenhals, so Valach. Zehn Gigabyte seien jederzeit realisierbar. Der Riesenrechner verbrauche 80 Kilowatt pro Stunde, wenn er voll ausgelastet sei. MACH sei so gebaut, dass für die nächsten zwei, drei Jahre kein Stau bei den Anwendern drohe, so Hagelauer. JKU-Vizerektorin Gabriele Kotsis wies auf die breite Kooperation zwischen den drei Unis Linz, Innsbruck und Salzburg hin.

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