Sechsbeiniges Kalb "Lilli" operiert

Sechsbeiniges Kalb "Lilli" operiert
Ein Paar zusätzlich an der Schulter angewachsener Beine konnte entfernt werden. Nun lebt Lilli gesund und zufrieden auf Gut Aiderbichl.

Ein Jahr nach der vielbeachteten Flucht und Bändigung der bayerischen Kuh Yvonne vermeldete der Salzburger Tiergnadenhof Gut Aiderbichl erneut eine Sensation: Ein im Februar in der Schweiz mit sechs Beinen zur Welt gekommenes Kalb wurde im Juni erfolgreich in Bern operiert. Ein Paar zusätzlich an der Schulter angewachsener Beine konnte dem Tier bei dem Eingriff entfernt werden. Seit wenigen Tagen lebt Kalb Lilli nun "völlig genesen" auf dem Gut bei Henndorf am Wallersee.

Lilli wurde am 14. Februar 2012 auf einem Gut im Schweizer Simmental geboren. Aus der Schulter des kleinen Kalbs hingen zwei zusätzliche Beine herab. Der Besitzer entschied sich, Lilli nicht einschläfern zu lassen. Eine Schweizer Tierschützerin wurde auf den Fall aufmerksam und kaufte dem Bauern das Kalb um 1800 Schweizer Franken ab.

Zugleich stellte sie einen Kontakt zu Gut Aiderbichl her, weil es dort im Jahr 2008 bereits einen ähnlichen Fall gab. Damals wurden Kalb Lissy zwei Beine erfolgreich abgenommen, die Kuh lebt noch heute am Gut.

Vier Stunden unterm Messer

Im Juni wurde Lilli an die Wiederkäuerklinik der Universität Bern überwiesen. Dort wurde bei dem Tier auch eine starke Verformung der Wirbelsäule festgestellt. Aiderbichl-Chef Michael Aufhauser und die Schweizer Tierschützer entschieden, Lilli operieren zu lassen. Die vierstündige Operation lief erfolgreich, die beiden zusätzlichen Füße wurden entfernt, die Haut vernäht.

Vergangenen Freitag wurde Lilli aus der Klinik in Bern abgeholt und nach Salzburg gebracht. "Neugierig und voller Kontaktfreude. Lilli ist schon auf der Weide und hat bereits Freunde gefunden", verkündete eine Aiderbichl-Sprecherin.

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