"Sapiosexuell": Warum Intelligenz attraktiv macht

Lesen ist sexy: Sapiosexuelle finden intelligente Mitmenschen attraktiv
In den sozialen Netzwerken outen sich viele Frauen und Männer als "sapiosexuell".

Vergessen Sie metro-, lumber- und gastrosexuell. "Dein Gehirn ist das Sexieste, das du hast!", schreibt eine Autorin auf einer Online-Plattform - eine klare Ansage. In ihrem Text outet sie sich als sapiosexuell (sapio ist lateinisch und bedeutet "Ich weiß"). Sie würde sogar mit einem hässlichen Mann schlafen, wenn er sehr intelligent wäre. "Wenn ich einen Mann mit Brillen und einem Buch im Zug sehe, sehe ich nichts anderes mehr. Ich bin eine stolze Sapiosexuelle - und ich bin nicht alleine."

Tatsächlich bekennen sich in den sozialen Netzwerken immer mehr Frauen und Männer zu ihrer "Sapiosexualität". Heißt: Nichts zieht sie so an wie Intelligenz. Der Trend ist auch eine Antwort auf den anhaltenden Fitnesswahn im Netz.

Auch Forscher haben sich bereits mit der Frage auseinandergesetzt, warum Wissen so sexy macht. Die Psychologin Diana Rabb schreibt: "Das Gehirn ist das größte Sexorgan. Bekennende Sapiosexuelle werden sagen, dass sie sich von Hirn des anderen angezogen fühlen. Sie werden von den Ansichten des Gegenübers erregt." Statt eines körperlichen Vorspiels führen "Sapios" vor dem Sex tiefgründige Diskussionen.

Eine mögliche Erklärung für die sexuelle Vorliebe lieferten Londoner Forscher: Sie haben nachgewiesen, dass Männer, die bei einem Intelligenztest besser abschnitten, auch besseres Sperma hatten. Frauen könnten sich also aus evolutionären Gründen von intelligenten Männern angezogen fühlen.

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