Drei Hopser bei Philae-Landung

Drei Hopser bei Philae-Landung
Die Raumsonde Philae steht offenbar stabil auf dem Kometen Tschuri. Und hat schon die ersten Fotos zur Erde gefunkt.

Trotz wilder Hopser bei der Landung auf einem Kometen liefert das Mini-Labor „Philae“ wieder Daten. Kontrolleure konnten am Donnerstagmorgen erneut Kontakt zu dem kühlschrankgroßen Gerät aufnehmen. „Die Verbindung läuft gut“, sagte ein Sprecher im Kontrollzentrum der Europäischen Weltraumorganisation Esa in Darmstadt. Das Labor scheine in einem „sehr soliden“ Zustand zu sein.

Sensordaten hätten gezeigt, dass Philae nicht einmal, sondern dreimal hintereinander aufgesetzt habe - um 16.33, 17.26 und 17.33 Uhr. Nun ist ein weiterer Beweis dafür eingetroffen, dass Philae sicher steht: Die Sonde hat die ersten Bilddaten zur Erde gefunkt.

In der Nacht hatte es eine Zwangspause gegeben, da sich der Komet "Tschuri" sowie die Raumsonde Rosetta in einem Funkloch bewegten. Das auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko sitzende Labor Philae kann somit nicht immer Kontakt zur Sonde haben, von der aus Signale zur Erde geschickt werden.

Erste Pannen

Die Landung ist eine Premiere in der Geschichte der Raumfahrt. Beim Aufsetzen auf 67P/Tschurjumow-Gerassimenko gab es am Mittwoch aber Schwierigkeiten. Zwei Harpunen zum Verankern von Philae auf „Tschuri“ wurden nicht ausgelöst, eine Düse zum Aufdrücken des Labors auf dem Kometen funktionierte nicht.

Drei Hopser bei Philae-Landung

Der Chef des Esa-Flugbetriebs im Satelliten-Kontrollzentrum Esoc in Darmstadt, Paolo Ferri, ging am Donnerstag davon aus, dass Philae trotzdem auf dem Kometen bleiben wird. „Dass das Mini-Labor wieder abhebt, bezweifle ich sehr. Es ist zur Ruhe gekommen.“ In den ersten Stunden nach der Landung hätten bereits wichtige Daten gesammelt werden können, sagte Ferri. Neben Fotos sei es etwa gelungen, das Tomographie-Projekt „Consert“ zu starten. Dabei durchleuchten Philae und die Sonde Rosetta den Kometen in Teamarbeit. Wissenschaftler wollen mit der Mission einen Blick in die Kinderstube des Sonnensystems werfen, das vor 4,6 Milliarden Jahren entstand.

Das Labor war mit Rosetta durch das All gereist und dann ausgesetzt worden. Bis zur Landung vergingen zehn Jahre, acht Monate und zehn Tage.

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