Mehr Sex und Nachkommen mit Wunschpartner

Die Fortpflanzung laut Zuchtplan ist nicht immer die effektivste, fanden Forscher heraus.

Obwohl die Panda-Population in freier Wildbahn in den vergangenen Jahren gestiegen ist, gelten die schwarz-weißen Bären als stark bedrohte Tierart. Um das Überleben zu sichern, werden sie in Zoos gezüchtet und später in der Wildnis ausgesetzt. Der Sex nach (Zucht-)Plan gestaltet sich oft schwierig: Um die bequemen Tiere zur Fortpflanzung zu animieren, behalfen sich Experten mit Viagra oder Panda-Pornos.

US-amerikanische Forscher haben nun eine vermeintliche Lösung für die Sexfaulheit der Bären gefunden – und die klingt eigentlich recht simpel: Pandas wollen sich ihre Sexualpartner nämlich selbst aussuchen, statt ein per Zuchtplan festgelegtes, fremdes Gegenüber vorgesetzt zu bekommen. Die Zusammenstellung nach genetischen Kriterien sei zwar wichtig, um eine genetische Vielfalt zu erhalten, nütze aber nichts, wenn die Tiere dadurch weniger Sex haben.

Sympathie siegt

Eine Studie vom Institute for Conservation Research des San Diego Zoo Global zeigte, dass die Tiere mehr Sex haben – und als logische Konsequenz mehr Nachwuchs zeugen –, wenn sie mit ihrem Wunsch-Panda verkehren. Die Ergebnisse wurden im Fachblatt Nature Communications veröffentlicht.

Die Forscher beobachteten, wie 40 Pandas auf Tiere des anderen Geschlechts reagierten. Anhand von Verhaltensweisen wie Herumrollen, dem Setzen von Duftmarken, Jammern oder Aggression stellten sie fest, ob die Tiere einander mochten oder nicht.

Danach stellten die Zoologen gemäß genetischer Eignung Panda-Paarungen zusammen. Das Ergebnis: Männchen und Weibchen, die einander "gut riechen" konnten, hatten am häufigsten Sex und bekamen mehr Nachwuchs. Paare, die einander nicht mochten, ließen die Pfoten voneinander und pflanzten sich folglich auch nicht fort.

Kommentare