Panasonic Lumix DMC-G3 im Test

Panasonic Lumix DMC-G3 im Test
Neue 16-Megapixel-Systemkamera mit Touchscreen überzeugt durch Bildqualität bei hohen ISO-Werten.

Panasonic schickt mit der Lumix DMC-G3 bereits das dritte Modell der G-Serie ins Rennen. Ein Mal mehr soll die Systemkamera mit guter Bildqualität trotz kompakten Abmessungen bei ambitionierten Fotografen punkten. Die futurezone hat getestet, ob sich die geringe Größe auf das Foto-Erlebnis und die Ergebnisse auswirkt.

Mit der Lumix DMC-G3 stellt Panasonic den Nachfolger der DMC-G2 vor, das insgesamt dritte Modell der G-Serie. Das neueste Modell hat im Vergleich zu seinen Vorgängern deutlich abgespeckt und bringt ohne Objektiv und Akku nun 336 Gramm auf die Waage, mit Akku und 14-42mm Kit-Objektiv sind es immer noch handliche 544 Gramm. Im Inneren der EVIL-Kamera (Electronic Viewfinder Interchangeable Lens) verrichtet ein 16-Megapixel-Sensor seine Dienste. Videos werden in Full-HD mit 1920x1080 aufgenommen. Das 3-Zoll-große Display ist schwenkbar und dient gleichzeitig als resistiver Touchscreen, über den auf verschiedene Funktionen der Kamera zugegriffen werden kann.

Erster Eindruck und Handhabung

Die Kamera liegt trotz der geringen Größe erstaunlich gut in der Hand. Selbst die fehlende Gummierung am Handgriff trübt diesen Umstand nicht. Auch die Verarbeitung der Kamera überzeugt, die Tasten sitzen gut und fest im Gehäuse. Insgesamt sind alle Tasten gut platziert und erlauben eine komfortable Bedienung. An der Rückseite befindet sich das Display, das über zwei Achsen schwenkbar ist. Der TFT-LCD mit einer Auflösung von rund 460.000 Bildpunkten kann in Sachen Optik nicht punkten - die Farben könnten satter sein und die Anzeige kontrastreicher. Der elektronische Sucher sieht mit seinen gut 1,4 Millionen Bildpunkten schon wesentlich besser aus. Sowohl das Display als auch der Sucher decken nahezu 100 Prozent des Bildfeldes ab. Da die G3 über keinen Näherungssensor verfügt, muss im Betrieb immer manuell zwischen Display und Sucher umgeschaltet werden.

Bei Nutzung des Displays kann die Kamera entweder über die Knöpfe oder auch über den Touchscreen bedient werden. Die interessanteste Funktion hierbei ist, dass man den Fokuspunkt der Kamera direkt über das Display bestimmen kann. Der Fotograf kann so in schnellen Situationen am Touchscreen einfach auf die Stelle im Bild tippen, die scharf gestellt werden soll, ähnlich wie es beim iPhone oder anderen Smartphones der Fall ist. Das entsprechende Fenster kann mit dem Auswahlrad verkleinert oder vergrößert werden. Insgesamt ist die Steuerung über Touchscreen kein Muss - die Kamera kann bei Bedarf auch vollständig über die Tasten bedient werden.

Bildqualität

Im Vergleich zum Vorgänger wurde der Sensor der DMC-G3 von zwölf auf 16 Megapixel aufgestockt, was eine deutliche Verbesserung der Bildqualität zur Folge hat. Obwohl der Sensor durch die kompakte Bauweise deutlich kleiner ist als etwa bei gängigen Spiegelreflex-Modelle, kann sich die Bildqualität durchaus sehen lassen. Die Bilder sind scharf und kontrastreich, Farben werden natürlich dargestellt. Der automatische Weißabgleich überzeugte ebenfalls, besonders Hauttöne werden von der G3 standardmäßig sehr natürlich dargestellt. Auch das Rauschverhalten fiel im Test positiv auf. Bis zu einer Lichtempfindlichkeit von ISO 400 war kaum ein Bildrauschen feststellbar. Deutlich litt die Bildqualität erst ab einem Wert von ISO 3200.

Ausstattung und Kit-Objektiv

Die Verschlusszeiten der G3 gehen von Bulb (maximal 120 Sekunden) bis 1/4000 Sekunden, die Lichtempfindlichkeit lässt sich von ISO 160 bis 6400 stufenweise regeln. Die Kamera verfügt darüber hinaus über einen integrierten Blitz. Jener präsentiert sich im Test eher schwach, für Schnappschüsse bei schlechten Lichtverhältnissen allerdings ausreichend. Wer dauerhaft unter dunklen Bedingungen fotografieren will, sollte aber in jedem Fall über die Anschaffung eines externen Blitzgerätes nachdenken. Neben den klassischen Aufnahmemodi wie Programm-, Zeit-, oder Blendenautomatik verfügt die Lumix noch über einige wenige Kreativmodi, sowie über einen intelligenten Automatikmodus, der alle Einstellungen vollautomatisch vornimmt.

Die Kamera verfügt über einen Serienbildmodus, der in höchster Bildqualität bis zu vier Bilder pro Sekunde schießt. Mit reduzierter Qualität (vier Megapixel) schafft die Kamera sogar 20 Bilder pro Sekunde. In diesem Modus macht die G3 maximal 40 Bilder in Folge, bevor Schluss ist, im RAW-Bildformat kann die Kamera bis zu sieben Aufnahme in Folge machen. Videos macht die G3 in Full-HD-Auflösung, während der Aufnahme wird wird der Fokus automatisch nachgestellt. Hier kommt wieder der Touchscreen ins Spiel - auch während dem Filmen können Fokuspunkte direkt durch Antippen bestimmt werden. Im Test funktionierte das Filmen so sehr gut, auch die Qualität der entstandenen Videos konnte überzeugen.

Die G3 wird unter anderem im Kit mit einem 14-42mm, 3.5-5.6 Objektiv verkauft. Die Brennweite entspricht einem Kleinbild-Äquivalent von 28 bis 84 mm. Das Objektiv lieferte im Test scharfe Fotos und gute Bildqualität. Die Verarbeitung des Objektivs macht insgesamt auch einen guten Eindruck, einzig das Bajonett ist nicht metallisch verstärkt, was bei einem Gewicht von 165 Gramm allerdings vernachlässigbar ist. Dem Objektiv liegt noch eine abnehmbare Sonnenblende bei.

Wie bei allen Systemkameras mit elektronischem Sucher ist auch hier die geringe Akkuleistung eine Schwachstelle mit Frustpotenzial. Eine volle Akkuladung schafft es nur mit viel Mühe über einen Foto-Tag. Hier empfiehlt sich die Anschaffung eines Ersatzakkus, der mit knapp unter 100 Euro teuer kommen kann.

Fazit

Die G3 ist ein mehr als würdiger Nachfolger der Serie und kann in vielen Punkten überzeugen. So ist etwa die Bildqualität außerordentlich gut, auch beim Rauschverhalten macht die Kamera trotz des kleinen Sensors einen überzeugenden Eindruck. Bei einem ISO-Wert von 800 ist beinahe keine Beeinträchtigung der Bildqualität feststellbar. Auch die schnelle Serienbildfunktion und die souveräne Umsetzung des Videomodus fielen im Test positiv auf. Schwachstellen zeigt die Kamera etwa beim Blitz und der Akkuleistung. Auch die handlichen Abmessungen können manche Nutzer vielleicht in der Bedienung stören. Bei Kameras dieser Größe gilt ein Mal mehr: Vor dem Kauf unbedingt in die Hand nehmen und die Bedienelemente selbst ausprobieren. Panasonic lässt sich die gute Qualität auch einiges kosten: Das Paket mit Kit-Objektiv ist ab etwa 699 Euro erhältlich, der Body alleine ab etwa 550 Euro.

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