Nach "Momo": Der böse "Game Master" taucht im Internet auf

Nach "Momo": Der böse "Game Master" taucht im Internet auf
YouTuber berichten ihren Fans, dass sie von einem bösen Mann attackiert werden. Was steckt hinter der Geschichte?

Haben Sie schon vom "Game Master" gehört? Dann gibt es drei Möglichkeiten: Ihr Kind hat von der neuen Horror-Figur im Internet noch nichts mitbekommen. Ihr Kind hat gleich erkannt, dass es sich dabei nur um einen Scherz handelt. Oder, die schlechteste Variante: Ihr Kind fürchtet sich vor dem Mann mit der gruseligen Maske so sehr, dass es sich nicht traut, darüber zu reden.

Nach "Momo": Der böse "Game Master" taucht im Internet auf

Der düstere "Game Master" trägt die Maske der "Anonymous"-Bewegung

Nach der Internet-Horrorfigur Momo, die Kindern auf der ganzen Welt Angst machen soll, berichten YouTuber jetzt vom "Game Master". Der "Game Master" trägt die Maske der "Anonymous"-Bewegung und nimmt angeblich Kontakt mit Menschen auf, indem er in Videos auftaucht, Nachrichten schickt und Briefe hinterlässt. Vor allem wendet er sich an YouTuber, die aus ihrer Geschichte hunderttausendfach angeklickte Videos machen.

Rebekah Wing zeigt in rund 50 Videos ihren 1,6 Millionen jungen Fans, wie sie angeblich vom "Game Master" verfolgt wird. Er dringt in ihre Wohnung ein und nimmt ihr Kuscheltier mit. Er übernimmt die Kontrolle über ihren Fernseher. Er sperrt sie ein. Manchmal kämpft sie sogar mit ihm. Und verliert.

In einem Video macht es den Eindruck, als hätte sich der düstere "Game Master" in ihren YouTube-Kanal gehackt und spiele dort sein Video ab. Wie in einem Erpresser-Video gibt er ihr eine Aufgabe, mit deren Lösung sie ihren Kanal wieder freibekommt.

600.000 Mal wurde dieses Video aufgerufen, 16.000 User haben kommentiert - viele davon haben seinen Lösungscode ausgerechnet und gepostet, um Rebekah zu helfen. Manche zeigen sich amüsiert über die absurde Geschichte.

Etwa Kim und Robert von "Offen un' ehrlich". Sie machen sich lustig über Rebekahs "Game Master"-Videos und weisen die Fehler in ihrer Horror-Inszenierung auf. Auch damit machen sie gute Geschäfte: 500.000 Aufrufe haben sie für ihr Video. Für viele YouTube-Seher ist der "Game Master" eine Mischung aus einem Nervenkitzel und einem unterhaltsamen Scherz.

Problematisch wird es allerdings bei der etwa siebenjährigen YouTuberin Ava. Der "Game Master" drang in ihr Zuhause ein, stellte dort eine Schachtel auf und zwang sie, 24 Stunden in dieser Box zu sitzen, so eines ihrer Videos. Das ist das Stoff, aus dem die Albträume sein können. Ihre Fans im Volksschulalter sehen düstere schwarz-weiß-Videos, in denen der "Game Master" ihre Puppe entführt, sie einsperrt oder verfolgt. 33 Videos lang.

In einem Video gehen Ava und ihre Mutter der Frage nach, ob der "Game Master" echt ist und versuchen, ihn zu filmen. Darunter schreiben ihre Fans erleichtert "Das ist ja dein Papa". Andere Kommentare geben zu denken: "Der 'Game Master' war auch bei Rebekah Wing."

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