KURIER-Hund Daria: Wadelbeißerin und Schoßhund

Warnung vor dem Beagle?
Soeben ist das erste Buch über den KURIER-Hund erschienen. Es zeigt den ganz normalen Ausnahmezustand in einer Familie mit Hund. In zehn Kapiteln mit 100 Fotos.

Sommer 2010. Daria wird als jüngste und leichteste von sieben Welpen in der Beaglezucht da Casa Catarina geboren.

Doch sie war von Anfang an kein Leichtgewicht. Dass sie den anderen körperlich unterlegen war, hinderte sie nicht daran, sich unter den Geschwistern Respekt zu verschaffen. Fotos von einem der ersten Gartenausflüge im Alter von wenigen Wochen zeigen bereits, wie Daria einen ihrer strammen Brüder in die Wade beißt. Sie war nicht groß genug, um sein Schlappohr zu erreichen. Aber als Wadelbeißerin war sie gefürchtet.

Ihr Schicksal stand zu dem Zeitpunkt bereits unverrückbar fest. Zwei durchsetzungsfreudige Kinder hatten beschlossen, dass Daria – und keine andere – ihr Herzenshund werden sollte.

Eva, die Züchterin, riet uns dringend, einen anderen Welpen auszuwählen: "Ich weiß nicht, ob die Kleine so groß und stark wie die anderen wird", warnte sie uns. Die Kinder waren auf diesem Ohr völlig taub.

Und wir Erwachsenen konnten dem Charme der jungen Beagledame und ihrer spürbaren Durchsetzungskraft ebenso wenig widerstehen. Also blieben wir dabei. Es musste kein Vorführhund mit extra langen Beinen werden, kein Kraftlackel mit strammen Muskeln, sondern schlicht und einfach diese da – die Kleine, die als Einzige nicht zu bemerken schien, dass sie deutlich weniger wog als der Rest der Meute.

Wir nannten sie Daria und liebten sie groß und stark, bis sie ebenso langbeinig war wie ihre vier schönen Schwestern und ebenso muskelbepackt wie ihre zwei starken Brüder. Wir wussten, dass wir die richtige Wahl getroffen hatten. Nur eines ahnten wir zu dem Zeitpunkt nicht: Dass Daria nicht nur groß und stark, sondern auch berühmt werden sollte.

Ein Hunde-Tag in Bildern

KURIER-Hund Daria: Wadelbeißerin und Schoßhund

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Sommer 2014

Eva, die Beaglezüchterin, macht wie jedes Jahr mit ihren wohlerzogenen Hunden Urlaub am Meer. Beim Spaziergang am Lungomare, der Strandpromenade von Opatija, spricht sie ein österreichischer Urlauber auf die Beagles an. Er meint, das seien also die Hunde, die sich nicht benehmen könnten und ständig für Aufregung sorgten.

Eva, die wehrhafte Beagle-Närrin, stellt den Mann zur Rede. Ob er denn selbst schon Erfahrung mit diesen Tieren habe.

Der Herr verneinte dies, hatte aber eine gute Erklärung für seine Kompetenz: Er lese jeden Sonntag die Geschichten von Beagle Daria im KURIER.

Da konnte selbst Eva nicht länger verstimmt sein und gab sich umgehend – womöglich sogar mit stolz geschwellter Brust – als Darias Reservemama zu erkennen. Die angespannte Stimmung löste sich. Der Mann freute sich über die Begegnung, und Eva freute sich, dass einer ihrer Schützlinge so bekannt ist.

Dennoch sollte man zu diesem Vorfall anmerken, dass es nicht Absicht der Daria-Kolumne ist, den Ruf dieser überaus charmanten, wenn auch außerordentlich selbstbewussten Hunderasse zu schädigen.

Wenn man gewisse markante Eigenschaften kennt und beachtet (siehe dazu "Warnung vor dem Beagle"), lässt es sich mit diesen Tieren wunderbar leben. Erziehung kann zwar nicht schaden, sollte aber auch nicht überbewertet werden. Denn das Wesen der Erziehung ist es doch, dass man ohnehin meist am falschen Ende zieht. Eher empfehlen sich Kooperation und Konsequenz als Basis eines harmonischen Zusammenlebens. Aber zurück zu Daria.

Sommer 2012

In der KURIER-Redaktion wird heftig über eine neue Sonntagskolumne nachgedacht: etwas mit einem Tier. Die Wahl fällt auf einen Hund, der damals gern seine Arbeitstage im Altpapierkorb unter dem Schreibtisch einer Kolumnistin im dritten Stock verbringt: Daria. Die willigt ein, Sonntag für Sonntag aus ihrem Leben zu erzählen, und die Kolumnistin erklärt sich bereit, als Darias Schreibkraft zu fungieren.

Schon bald wollen so viele Leserinnen und Leser erfahren, wie Daria ihre Familie aus den Angeln hebt, dass diese daheim gespannt auf Darias nächste Hausordnungsübertretung wartet – um Stoff für neue Kolumnen zu sammeln. Und der Hund lässt sie nicht hängen ...

Wie alles kam – von der Idee mit dem Hund, über die Familienkrise bei der Auswahl von Leinendesign, Körbchengröße und Ratgeberliteratur, bis zu dem Moment, als Daria zum ersten Mal auf der Mariahilfer Straße erkannt wurde: All das kann man jetzt in dem bei Amalthea erschienenen Buch "Ein Beagle namens Daria. Mein Hund und ich" nachlesen. Das bunte Daria- Album hat 100 Fotos und ein Vorwort, in dem Gabriele Kuhn das gut gehütete KURIER-Geheimnis lüftet, wie die Daria-Kolumne tatsächlich entstanden ist.

Warnung vor dem Beagle

KURIER-Hund Daria: Wadelbeißerin und Schoßhund
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Geschirrspüler-Vorwaschgang?
Den Beinamen trägt der Beagle zu Recht. Er frisst tatsächlich alle Reste. Aber irgendjemand muss vorher die Geschirrspüler-Tür und den Deckel vom Biomüll offen gelassen haben ...

Wohnungsverwüster?
Das darf man dem Beagle nicht nachsagen. Er sucht nur Beschäftigung, wenn ihm langweilig ist. Nach zwei Stunden wandern schläft er friedlich

Marathon-Hund?
Ja. Wer einen Beagle hat, braucht keine Mitgliedschaft im Fitnesscenter.

Vom ersten Tag ihrer Kolumne an bekam Daria deutlich mehr Post als andere Hunde – von treuen Leserinnen und Lesern. Darin fanden sich Fotos von anderen Hunden ebenso wie Tipps für Hundehotels, Zeckenschutz und Fütterung. Angeblich lesen sogar Hunde die Geschichten (oder tun deren Besitzer nur so, als würden sie im Namen ihrer Hunde schreiben?). Daria und ihre Chronistin bedanken sich sehr herzlich für jede Zusendung. Und wenn sie sich über den Inhalt einigen können, schreiben sie auch stets zurück.

Ein Leser hatte keinen größeren Wunsch, als seiner Freundin zum Geburtstag ein Überraschungstreffen mit Daria zu schenken (daraus wurde eine Freundschaft). Ein Mädchen schrieb einen wunderbaren Brief, in dem stand, dass Daria "uhrsüß" sei, das Mädchen korrigierte sich dann selbst.

Und eine Leserin fragt: "Gibt es den Hund tatsächlich, oder ist der erfunden?" Liebe Frau, man kann Hundegeschichten erfinden, aber nicht die, die Daria im echten Leben schreibt. Darauf kommt man nicht.

Eine ORF-Redakteurin ließ uns schon nach wenigen Wochen wissen: "Ich bin süchtig nach den Berichten über Daria und lache mich kaputt. Mein ,Köter‘ Felicitas übrigens auch. Ich warte dringend auf ein Buch. Wann wird es das geben?" Die gute Nachricht: Das Buch ist da!

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