Kippgefahr & Schadstoffe: VKI testet Kinderwagen

Der VKI hat Kinderwagen geprüft.
Der Verein für Konsumenteninformation hat zwölf Kombi-Kinderwagen geprüft – die Belastung mit Schadstoffen und Kippgefahr waren bei den meisten Produkten ein Problem.

Lediglich drei von zwölf Kinderwagen erhielten im Test des VKI (Verein für Konsumenteninformation) eine gute Benotung. Bei drei getesteten Kinderwagen besteht Kippgefahr, "darüber hinaus waren vier Modelle so stark mit Schadstoffen belastet, dass sie insgesamt nur mit nicht zufriedenstellend bewertet werden konnten", sagt stellt VKI-Projektleiter Christian Undeutsch. Getestet wurden nicht nur die kindgerechte Gestaltung, Handhabung und Haltbarkeit, sondern auch Sicherheitsaspekte.

Instabile Sitze

Mangelnde Stabilität durch mögliches falsches Befestigen der Sitze kritisierten die Konsumentenschützer bei drei der getesteten Modelle. Um den Sitz korrekt einzusetzen müssen etwa beim Modell Noxxter der deutschen Firma Knorr-Baby vier Metallstifte ins Fahrgestell einklinken. Ein deutliches Einrasten ist aber auch zu hören, wenn nur zwei Stifte eingesetzt werden. Der Einsatz verfügt zu diesem Zeitpunkt aber noch über keine ausreichende Stabilität und droht schon bei leichter Belastung zu kippen.

Das Unternehmen hat bereits auf diese Ergebnisse reagiert und wird die Konstruktion ab der nächsten Produktion mit einer Kippsperre versehen. Zusätzlich wird die Gebrauchsanweisung mit einem deutlichen Warnhinweis versehen. Auch die Sitze der getesteten Modelle von Bergsteiger und Naturkind können leicht falsch eingesetzt werden und dann unter Umständen kippen.

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Krebserregende Schadstoffe

Durch hohe Schadstoffbelastung fielen die geprüften Kinderwagen von Bergsteiger, Knorr-Baby, Teutonia und Bugaboo auf. Bei den drei erstgenannten Modellen wurde unter anderem Naphthalin gefunden, ein Stoff, der in Verdacht steht, krebserregend zu sein. Auch Flammschutzmittel konnten in zwei Kinderwagen nachgewiesen werden. Diese Substanzen sollen eigentlich die Ausbreitung von Bränden verzögern, teilweise werden Flammschutzmittel aber auch als Weichmacher eingesetzt.

VKI fordert bessere Qualitätssicherung

"Wir hoffen sehr, dass die Hersteller der betroffenen Kinderwagen diese Ergebnisse zum Anlass nehmen, ihre Qualitätssicherung ernsthaft zu überprüfen. Denn es ist nicht nachvollziehbar, dass potenziell krebserregende Stoffe in Produkten verarbeitet werden, die sich im unmittelbaren Kontaktbereich von Kleinkindern befinden", hält Undeutsch fest. Besorgten Eltern rät der VKI, gegebenenfalls die Griffe der Kinderwagen zu entfernen oder zu überkleben.

Bereits 2015 hatte die Stiftung Warentest 14 Kinderwägen untersucht – ebenfalls mit ernüchterndem Ergebnis. Vor allem die Schadstoffbelastung und die nicht kindgerechte Gestaltung wurden damals bemängelt (mehr dazu hier).

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