Verteidigt die Demokratie!
„Haben Sie geglaubt, dass Sie überleben werden?“, fragt eine Schülerin der Neuen Mittelschule Mira-Lobe-Weg (Wien-Donaustadt) nach dem Vortrag des 84-jährigen Zeitzeugen Daniel Chanoch. Der 84-Jährige schilderte am Vormittag nach seiner Rede beim Fest der Freude auf dem Wiener Heldenplatz zum 71. Jahrestag des Endes des 2. Weltkrieges, seinen Weg als kleiner Bub vom heimatlichen Kaunas (Litauen) durch ein halbes Dutzend Konzentrationslager der Nazi. Dachau, Auschwitz, Mauthausen waren darunter. „Aber am ärgsten war Gunskirchen (Außenlager von Mauthausen, Anm. der Red.), da haben die Nazis 20.000 Menschen vergiftet. Die Amerikaner nannten dieses Lager Teufelswinkel. Aber dass ich überlebe, das hab ich immer geglaubt. Ich bin ein Optimist und es war klar, dass der Krieg einmal aufhören muss.“
Solidarität
Ob er glaube, dass sich so eine Schreckensherrschaft wiederholen könne, wollten Jugendliche vom Zeitzeugen wissen, dessen ganze Verwandtschaft mit Ausnahme eines einzigen Bruders in verschiedenen Konzentrationslagern ermordet wurde. „Die Nazis haben die Menschen angelogen, aber sogar gebildete Leute haben ihnen geglaubt. Das kann leider wieder passieren.“
„Was würden Sie uns denn da raten, damit sowas nicht wieder passiert?“
Daniel Chanoch: „Die Demokratie verteidigen, selbst wenn sie schlecht ist, ist sie immer noch besser als alles andere. Und Freiheit gibt es nur, wenn es Demokratie gibt, niemals unter einer Diktatur!“
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