Junge "Heldinnen und Helden"
Anklopfen, begrüßen, ins Gespräch kommen, Bettwäsche holen oder bringen, reden, spielen und die eine oder andere Hilfstätigkeit im Büro – so verläuft der „junge Held_innen-Tag“ (dazu weiter unten) für Valerie und Athena erzählen sie dem Kinder-KURIER. Sie arbeiten einen Tag hier im Haus für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge St. Gabriel in Maria Enzersdorf.
Valerie hat sich diese Arbeitsstelle ausgesucht, „weil ich hier schon mit Freundinnen und Freunden mehrmals freiwillig im Notquartier war und geholfen habe. Ich hab so viele Vorurteile gegenüber Flüchtlingen gehört, da wollte ich mir mein eigenes Bild machen und mit Flüchtlingen in Kontakt kommen. Die sind alle total nett und freundlich und wir haben‘s da auch lustig, wenn wir gemeinsam spielen. Oder ans Zimmer klopfen und der eine oder andere noch sehr verschlafen rausschaut, aber trotzdem freundlich grüßt.“
Reparatur-Talent
Dort stellt sich auch mit den beiden Schülerinnen – und dem Zivildiener Julian – für die Fotos auf. Letzterer, der hier seit Juli im Einsatz ist, zeigt sich von seiner Tätigkeit so angetan, dass er „am liebsten länger gemacht hätte, aber das geht nicht. Jetzt wird ich schauen, dass ich neben meinem Pädagogik-Studium wenigstens noch ein paar Stunden in der Woche hier arbeiten kann“.
Spenden
In Wien fand der von der youngCaritas im Vorjahr in anderen Bundesländern ins Leben gerufene youngHeroes Day zum ersten Mal statt. Jugendliche ab der 8. Schulstufe verbringen einen Tag arbeitend – nicht nur in Sozialeinrichtungen. Aber sowohl für diese als auch für die Jobs in einer Bank, bei der AUA usw. zahlen die Privatfirmen – mindestens – 40 Euro pro Jugendlichem für notleidende Kinder und Jugendliche in Caritas-Projekten. 103 Wiener Schüler_innen haben mitgemacht, in ganz Österreich werden’s – die Semesterferien in westlichen Bundesländern folgen ja erst – rund 600 aus rund 50 Schulen sein. 250 Unternehmen unterstützen das Projekt.
Das Geld, das firmen geben hat auch Emily motiviert, gemeinsam mit Sophie den Tag bei reStart in der Ottakringer Grundsteingasse zu verbringen. „Da kann man was spenden, ohne das eigene Taschengeld zu verwenden. Wir arbeiten dafür mit. Und es macht noch dazu Spaß“, strahlen die beiden – ebenfalls Schülerinnen der schon genannten Privatschule in Rodaun.
„Wir haben den Klienten (die nicht fotografiert und interviewt werden wollten) geholfen und selber auch was gemacht“, zeigt Sophie eine Feuerzeughülle aus einem Stück eines alten Fahrradschlauchs und einen Schlüsselanhänger aus demselben Material – breiter und mit bunten Nähten.
Alte Flasche wird Trinkglas
Noch kann daraus nicht getrunken werden, der Rand ist zu scharf und könnte vielleicht noch splittern. Nun setzt Sophie die Schutzbrille auf, zieht Arbeitshandschuhe an und hält das Glas auf die sich drehende Fläche mit Korund-Sand, einem kristallinen Sand, der grob abschleift. Danach geht’s an die von reStart-Ko-leiter Niko umfunktionierte Bohrmaschine. An ihr hängt eine Vorrichtung mit einem Schleifstein – Sophie glättet den Rand – außen und innen. Letzter Schichtwechsel: Emily übernimmt den Feinschliff des gesamten Randes auf einer glatten Fläche mit befeuchtetem Schleifpapier. Da braucht’s viel Geduld, erklärt Niko, das kann schon so gut zehn Minuten dauern.
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