Tänzerin lässt Publikum abheben

Tänzerin lässt Publikum abheben
"Wolkenträume": Fantastische Stunde voller Staunen und Schweben mit der Tänzerin Maartje Pasman im Dschungel Wien.

Auch wenn sich der Titel „Wolkenträume“ des rund einstündigen Stücks für Zuseherinnen und Zuseher ab ungefähr zwei Jahren nicht so leicht und gleich erschließt, wurscht: Maartje Pasman nimmt die ganz jungen aber auch so manch ältere Besucher_innen, die sich auf Staunen einlassen, mit auf eine mehr als wundervolle Fantasiereise.

Staunen, staunen, staunen

Tänzerin lässt Publikum abheben
Als Gärnterin mit einer großen Schaufel und viel, viel zu großen Gummistiefeln taucht sie auf dem Tanzboden auf, um den herum das Publikum sitzt. Vier Erdhaufen samt daraus hervorlugenden Kanalrohr-Stücken sind an den Rändern verteilt. Lange von der Tänzerin unbeachtet. Erst spielt sie mit den Riesenlatschen, stolpert gekonnt, lässt im Sitzen Füße und Stiefel fast eine Art Eigenleben führen, schlüpft raus und turnt sich wieder rein. Zeitweise spielt sie auch Suchen, Verstecken und Verfolgen mit ihrem Schatten.

Ins Spiel versunken

Tänzerin lässt Publikum abheben
Alles – so auch das ganze Stück – ohne Worte. Gut einer Viertelstunde aber sogar ohne Musik. Nur die Tänzerin in ihren gekonnt, perfekten, teils akrobatischen Bewegungen – über die sie nicht selten auch selbst zu staunen scheint. „Was machen denn da meine Füße?“, scheinen ihre Blicke zu sagen. Von diesem Staunen wie ein Kind kommt später noch viel mehr. Höhepunkt wahrscheinlich als sie mit einem riesigen weißen Luftballon im Duett auf und ab springt.

Verwandlungen

Tänzerin lässt Publikum abheben
Irgendwann setzt Musik ein, die Gärtnerin tanzt mit ihrer Schaufel, „entdeckt“ die Erdhaufen, zieht aus einem länglichen die zwei Kanalrohrstücke. Die greift sie sich – auch andere, in einer Ecke lehnende. Damit verlängert sie Arme und Beine und tanzt im Sitzen und Liegen mit ihnen. Mit anderen, kürzeren und noch längeren Rohren wird sie zu Hund, Bär, Affe, Häschen und noch allen möglichen anderen Tieren. Oder einer Muskelprotzin. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Abheben

Tänzerin lässt Publikum abheben
Regen aus Gießkannen, die an der Decke montiert sind, Seifenblasen, der genannte große weiße Luftballon, eine riesige durchsichtige Kugel, in die sie schlüpft und vorsichtig durch den Raum rollt, ja und zu guter letzt Luftballonwolken an Händen und Füßen mit denen sie am Ende fast über dem Boden zu schweben scheint und auch noch den Titel rechtfertigt, machen „Wolkenträume“ zu einer Stunde „Abheben“ im Theater.

Wolkenträume
Ab 2 Jahren, rund eine Stunde

Konzept, Regie: Stephan Rabl
Choreografie: Steffi Jöris, Maartje Pasman
Tanz: Maartje Pasman
Komposition: Matthias Jakisić
Licht: Stefan Enderle
Ausstattung: Claire Blake
Regieassistenz: Sarah Scherer

Tänzerin lässt Publikum abheben
Wann & wo?
Bis 27. April
Dschungel Wien
1070, MQ
Telefon: (01) 522 07 20-20
www.dschungelwien.at

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