Es fehlt an allem: Schulmaterial, Medikamente und Geld für Nahrung

Schüler_innen einer Don-Bosco-Einrichtung im Südsudan
75 Millionen Kinder in Krisenregionen können nicht zur Schule gehen / Jugend Eine Welt bittet dringend um Unterstützung für Don Bosco Hilfsprojekte im Südsudan

75 Millionen Kinder und Jugendliche können in den rund drei Dutzend von den akutesten Krisen betroffenen Ländern nicht in die Schule gehen. Darauf weist die Hilfsorganisation „Jugend Eine Welt“ anlässlich des „Welttags der Humanitären Hilfe“ am 19. August hin.

„Nur die Hälfte aller Flüchtlingskinder hat die Chance auf Grundschulbildung, nur ein Viertel kann eine weiterführende Schule besuchen. Das bedeutet nicht nur, dass diese Kinder ihrer individuellen Zukunftschancen beraubt werden, es hat auch katastrophale Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung der betroffenen Länder“, so der Vorsitzende der genannten Hilfsorganisation, Reinhard Heiserer. „Zudem sind Jugendliche ohne Bildung und ohne Perspektive besonders gefährdet, von extremistischen Gruppierungen rekrutiert zu werden.“ Die internationale Gemeinschaft scheint das bisher nicht besonders zu interessieren, lediglich 2 von 100 Euro/Dollar usw. wurden in den vergangenen Jahren für Bildungsprojekte aufgewendet.

In Lagern höchstens Schule für die Hälfte

Jugend eine Welt erhofft sich einen Schwenk zum Positiven durch den vor wenigen Monaten ins Leben gerufenen globalen Bildungsfonds „Education cannot wait“. Für diesen sagte die EU zu, noch heuer vier Prozent ihrer humanitären Hilfe für den Bildungsbereich bereitzustellen. Doch auch das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein und ändere wenig an der harten Realität vor Ort, bedauert Heiserer. Noch nicht einmal in Flüchtlingslagern ist derzeit der Schulbesuch aller Kinder gewährleistet – so können nur 56 Prozent der Kinder in äthiopischen Flüchtlingslagern und nur 43 Prozent der Kinder in pakistanischen Lagern Grundschulbildung genießen. Mit Sekundarschulbildung schaut es noch schlechter aus: In Kenia, Pakistan und Bangladesch gehen weniger als fünf Prozent der geflüchteten Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren zur Schule.

Don Bosco hilft auch im Südsudan

Ob im syrischen Aleppo oder in der umkämpften Region Juba im Südsudan - die Don Bosco-Projektpartner von Jugend Eine Welt arbeiten auch wenn viele internationale Hilfsorganisationen schon abgezogen sind. Aktuell bittet Jugend Eine Welt dringend um Hilfe für Bildungsprojekte im Südsudan, wo mehr als 900.000 Kinder und Jugendliche auf der Flucht sind. 1,8 Millionen Minderjährige – 51 Prozent aller Kinder im schulpflichtigen Alter – können nicht zur Schule gehen. Vor kurzem traf ein dringender Hilferuf der Don Bosco Schwestern ein, die in vier Schulen in Gumbo, Wau und Tonji rund 4.000 Schüler_innen betreuen: „Es fehlt an allem! Wir brauchen Schulmaterial, Kreide, Bücher, aber auch Medikamente und vor allem Geld für Nahrungsmittel … Gott sei Dank wird gerade nicht gekämpft, aber alle haben Angst und alle haben Hunger, weil Nahrungsmittel so teuer sind und viel geplündert wurde. Unser Ziel ist, dass jedes Kind zumindest einmal täglich essen kann, wenn es zu uns in die Schule kommt.“

www.jugendeinewelt.at

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