Ballonhotel, Computerspiele und ein Gefühls-Musik-Spiegel
Eine seitlich offene Vitrine – drinnen ein blau gestrichener großer Ballon mit mehreren hölzernen Körben – daneben liegt auf dem Tisch eine große Mappe mit vielen Zeichnungen – Details dieses „Ballon-Hotels“.
Die Preisverleihung sowie ein Gutteil des mehrtägigen Festivals gingen im Sporthof des Linzer Akademischen Gymnasiums über die Bühne. Das traditionsreiche Gym mit musikalischem Schwerpunkt war unter anderem die Schule des Oscar-Preisträgers Stefan Ruzowitzky und des Dirigenten Franz Welser-Möst. Sein knapp vor dieser Preisverleihung bekannt gewordener Rücktritt als Generalmusikdirektor der Wiener Staatsoper verzögerte auch das Eintreffen von Kulturminister Josef Ostermayer.
Viel Zeit zum Erfinden
Modell und vieles mehr
Werken und Kunst – „also eigentlich Craft and Arts, weil ich geh auf eine englische Schule und ich lese auch gerne“.
Die nächste Unterkategorie (U14) wurde von einem Team, viel mehr einer ganzen Klasse gewonnen, der damaligen 2. Klasse der Modellschule Graz (ein Realgymnasium mit bildnerischem Schwerpunkt). Von den 22 SchülerInnen kamen Viola Baur, Katharina Rohrer und Elias Krainer mit ihrer Lehrerin Magdalena Strauss zur U19-Ceremony und dem Festival. An einem Computer in der Ausstellung der ausgezeichneten U19-Arbeiten zeigen sie eines ihrer Computerspiele her. „Wir haben insgesamt 13 Spiele gemacht: Geschichten ausgedacht, Figuren gezeichnet, eingescannt und mit Scratch die Spiele programmiert“, erzählen die beiden Mädchen dem KiKu den Entstehungsprozess während der Bub gerade sein eigenes Spiel ausprobiert. Alles erfolgte im Gegenstand Bildnerischer Erziehung, „da haben wir fünf Stunden in der Woche“.
http://prix2014.aec.at/prixwinner/14228/
Die höchste Auszeichnung – in dieser wie auch allen „erwachsenen“ Kategorien, die Goldene Nica, ging an Sarah Oos von der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz. Mit „Femme Chanel – Emma Fenchel“ schuf sie einen Schwarz-Weiß-Film mit vielen Begegnungen der Schauspielerin Audrey Tautou mit oft überraschenden Wendungen. „Ich hab mich viel mit Bildfolgen und Filmschnitten beschäftigt und damit, warum wo wie worauf geschnitten wird. Dabei bin ich dann auf diese Schauspielerin und auch die berühmte Parfumwerbung, die ein eigenes kleines filmisches Kunstwerk ist, gestoßen. Und damit hab ich begonnen zu arbeiten – auch zu spielen. Ich hab viele Filmausschnitte mit ihr angeschaut und bewusst auf Französisch, das ich nicht kann, damit ich mich nicht vom gesprochenen Text ablenken lasse, sondern nur auf die Bilder und Schnitte achte.“ Immer und immer wieder zog sie sich Sequenzen rein, begann zu überlegen, wie sie wo was zerlegt und neu zusammensetzt – und damit verfremdet (Found Footage). Die im Original eher klischeehaft zurückhaltend reizende Dame wird durch die neue Schnittfolge eher zur aktiven „Femme fatale“, was auch den Titel des Siegerprojekts hervorrief.
http://prix2014.aec.at/prixwinner/14249/
Richard Sadek aus dem Grazer Kepler-Realgymnasium dachte sich eine ganz gefinkelte Installation aus. Du setzt dich vor den Spiegel, schaust rein – und hörst auf einmal Töne und Geräusche. Hinter dem Spiegel ist eine Kamera montiert, die deine Gesichtszüge aufnimmt – ob du lächelst, grantig drein schaust oder wie auch immer, „aber sie reagiert nicht nur auf die Augen, sondern aufs ganze Gesicht“, erläutert der Schöpfer des (e)motion-mirror. Am Anfang stand die Aufgabe, in der Schule ein Kunstprojekt zu machen“, erinnert sich Sladek im KiKu-Gespräch an die Anfänge. Und an seinen Gedanken, jeder Mensch kann etwas viel besser als jeder Computer – Gefühle ausdrücken aber auch blitzschnell interpretieren, darauf reagieren. Und auch fast jede und jeder schneidet oft vor einem Spiegel gern Grimassen…
http://prix2014.aec.at/prixwinner/12698/
Auch Jonas Bodingbauers mit einer der beiden Top-Auszeichnungen belohnte Arbeit ist ein cross-over-Projekt: Smart Clock ist eine analoge Uhr, die mit einem Farbleitsystem auf der Uhr und in einem kleinen Display darunter anstehende Termine aus dem digitalen Kalender anzeigt. In einem Kurzvideo stellt er sich selbst als Chaoten dar, der immer wieder Schwierigkeiten hat, Termin einzuhalten. „In einer schlaflosen Nacht ist mir dann diese Idee gekommen.“
http://prix2014.aec.at/prixwinner/12529/
Dieses läuft noch bis 8. September
www.u19.at
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