Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Grimms
Das Theater der Jugend (Wien) widmet sich in der neuen Saison dem Thema Zivilcourage sowie Utopie und Wirklichkeit.

Du Sohn eines missratenen Vaters … Praktisch kein Tag vergeht an dem Bo das nicht von seinem Onkel und seiner Tante, bei denen er aufwächst, an den Kopf geschleudert kriegt. Irgendwann reicht’s ihm und er macht sich davon, übernachtet zunächst auf einer Parkbank. Ein Flaschengeist entführt ihn und er landet in einem Traumland, wo sein Vater als guter König regiert.
Aus Bo wird Mio. Doch seltsam: Alle sagen, dass er der „Held“ sei, „auf den sie gewartet haben“… „Ich bin kein Held“, denkt sich der Bo/Mio. Aber, manchmal muss man ein Held werden, wenn man „nicht nur Häuflein Dreck sein“ will…
Der berühmte Roman von Astrid Lindgren eröffnet in einer eigenen Fassung die neue Saison des Theaters der Jugend in Wien im großen Haus, dem Renaissancetheater in der Neubaugasse. Und dies auch programmatisch, wie Chef-Dramaturg Gerald Maria Bauer am Donnerstag in einer Presseaussendung darlegte. (Die traditionelle Saison-Eröffnungs-Pressekonferenz wurde aufgrund der Erkrankung von Direktor Thomas Birkmeir abgesagt.)

Zivilcourage

Bo ist ein von den Eltern ungeliebtes Kind, das sich in eine Fantasiewelt träumt und aus dieser sozusagen gestärkt zurück kommt, um in der Wirklichkeit überleben zu können. „Die Zeiten werden härter – auch was das soziale Zusammenleben betrifft. Und da haben wir es als Theater der Jugend uns dazu entschlossen, mit Stücken zum Thema Zivilcourage das Nachdenken darüber anzuregen“, meint Bauer zum Kinder-KURIER. Etliche der Stücke der neuen Saison - siehe Bilderstrecke – beschäftigen sich deswegen auch explizit mit Utopien – als Gegenstück zum Gejammere – aber auch damit, wie solche Idealvorstellungen in die Wirklichkeit (zurück) geholt werden könn(t)en.

Eine dieser Utopien ist auch jene von Peter Pan. Landauf. Landab an vielen Theatern in den vergangenen Jahren zu sehen, konzentriert sich die im Theater der Jugend zu sehende weniger an der Weigerung erwachsen werden zu wollen, sondern mehr am Recht, Kind zu sein und als solches auch Rechte zu haben. Auch mit diesem Stück „will das TdJ Mut machen“, so Bauer zum KiKu.

Ist der Wolf wirklich böse?

Ein wahrhaftes Stück zur Zeit ist das – erst vor knapp mehr als einem Jahr entstandene Musical „Grimm! Die wirklich wahre Geschichte von Rotkäppchen und ihrem Wolf“ (Text: Peter Lund, Musik: Thomas Zaufke, hier in Kooperation mit der Musik- und Kunst Privatuni der Stadt Wien/MUK). Alle Dorfbewohner sind sich einig: Im Wald ist es gefährlich. Denn da haust der große böse Wolf. Jeder im Dorf hat seine schlechten Erfahrungen mit dem Wald gemacht; Mutter Geiß mit ihren sieben Geißlein, die drei Schweinchen und der alte Hofhund Sultan. Aber Rotkäppchen will trotzdem in den Wald. Vielleicht ist der Wolf ja gar nicht so böse? Und tatsächlich: Der junge Wolf, dem sie auf ihrem Weg durch den Wald begegnet, gefällt Rotkäppchen ausnehmend gut und erstaunt hört sie von ihrem neuen Freund eine ganz andere Geschichte über das edle Geschlecht der Wölfe. Und damit beginnt eine Geschichte, die etwas anders verläuft als bei den Gebrüdern Grimm. Aber niemand will sich so einfach seine Märchen kaputt machen lassen, schon gar nicht wenn es um gute und böse Völker geht. Daher kann auch ein tapferes Mädchen wie Rotkäppchen nicht verhindern, dass bald ein neues, etwas anderes Märchen im Dorf erzählt wird von ‚Rotkäppchen und dem bösen Wolf‘...

Niemals aufgeben!

Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung
The Miracle Worker
Mut machen wollen auch die Stücke im kleineren Haus, dem Theater im Zentrum, wo vor allem für Jugendliche und auch Erwachsene gespielt wird. Eines der Beispiele: The Miracle Worker von William Gibson, das die Geschichte der im vergangenen Jahr auch durch einen Film breiter bekannt gewordenen Helen Keller erzählt, die als Kleinkind erblindete und gehörlos wurde. Mithilfe ihrer sehbehinderten Lehrerin beschritt sie einen Weg der Kommunikation, mit der sie der Einsamkeit entkam. Schlussfolgerung des Stücks, in dem Sandra Cervik – nach ihrem Debut in der vorigen Saison - Regie führt: Niemals aufgeben!

Hier geht's zu einem Überblick über die Produktionen der Saison 2016/17

Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17
Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17
Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17
Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17
Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17
Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17
Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17
Mut zur Utopie und ihrer Verwirklichung

Theater der Jugend, Saison 2016/17

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