"Die Schwalbe" eröffnet kurdische Filmtage

Aus dem Eröffnungsfilm "Die Schwalbe"
Sercavan - 9. kurdische Filmtage in Wien: Spielfilme und Dokus. Eine der Filmemacher_innen kommen zum Festival.

Im Norden Syriens befreiten kurdische Einheiten im Vorjahr die Stadt Kobanê vom Daesh (IS), im Nordirak sind ebenfalls Peshmerga („Die dem Tod ins Auge Sehenden“) wesentlich mitbeteiligt an den Kämpfen zur Befreiung von Mossul, der zweitgrößten Stadt des Landes, die noch immer vom IS besetzt ist. Und in der Türkei wurden die - noch bis Mitte des Vorjahres – Hoffnungen auf Frieden zerschlagen. Militär zerbombte Städte und Dörfer, unlängst wurde ein Dutzend Abgeordneter samt den beiden Vorsitzenden der linksdemokratischen, prokurdischen HDP verhaftet. Tausende Lehrerinnen und Lehrer wurden gekündigt, viele Schulen mussten schließen.

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"Die Schwalbe" eröffnet kurdische Filmtage
Aus dem Eröffnungsfilm "Die Schwalbe"
Vor diesem Hintergrund steigen die 9. Kurdischen Filmtage „Sercavan“ vom 24. bis 27. November in Wien. Eröffnet wird das kleine Festival, das immer Einblick in das Leben in verschiedensten Regionen Kurdistans sowie manchmal auch im Exil gewährt, mit „Die Schwalbe“. In diesem Spielfilm in (schweizer-)deutscher und kurdischer Sprache begibt sich die junge Schweizerin Mira ins irakische Kurdistan. Dort wird sie mit Waffengewalt, Willkür und Selbstjustiz konfrontiert, aber auch mit der Liebe. Begleitet vom deutschsprechenden Kurden Ramo versucht Mira ihren verschollenen Vater wiederzufinden und durchquert ein zerrüttetes und gespaltenes Land. In der rauen Schönheit der weiten Landschaft kommen sich Mira und Ramo näher. Doch die dunkle Vergangenheit und die politische Aktualität holen sie bei der Reise durch dieses Land ein, das einer der Brennpunkte der von Konflikten gebeutelten Region ist…

Regisseurinnen und Regisseure zu Gast

"Die Schwalbe" eröffnet kurdische Filmtage
Sakine Cansız
Zur Eröffnung kommt auch der Regisseur des Films Mano Khalil ins Stadtkino. Zwei weitere Regisseurinnen und ein weiterer Regisseur kommen zu Gesprächen nach ihren Filmen ins Filmhaus Spittelberg, wo Sercavan an den drei folgenden Abenden läuft. Am zweiten Abend ist der Dokumentarfilm „Sara“ über das Leben von Sakine Cansız zu sehen. Die Mitbegründerin der Kurdischen ArbeiterInnenpartei PKK, wichtiges Vorbild nicht nur für den Widerstand, sondern vor allem für den Kampf um Gleichberechtigung, war vor dreieinhalb Jahren gemeinsam mit zwei anderen Frauen, Fidan Doğan und Leyla Şaylemez, in Paris ermordet worden. Regisseurin Dersim Zerevan kommt nach Wien.

www.sercavan.at

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