„Wie herrlich ist es, dass niemand auch nur eine einzige Minute zu warten braucht, um damit zu beginnen, die Welt zu verändern“, zitierte Larissa Kratschanova (aus dem Gymnasium Parhamerplatz/Wien) Anne Frank. Sie war eine von 31 Jugendlichen, die am ersten
Finaltag des diesjährigen (neunten) mehrsprachigen Redebewerbs „SAG’S MULTI!“ das Wort ergriff. Sie switchte zwischen Bulgarisch und Deutsch. Insgesamt waren – immer neben Deutsch – 17 weitere Sprachen an diesem Finaltag zu hören, drei weitere folgen.
Bei jenen Sprachen, die er nicht beherrsche, lausche er der Sprachmelodie und -musik der jungen Rednerinnen und Redner, meinte in der Früh
Peter Wesely, Vorsitzender der Jury und Geschäftsführer des „Vereins Wirtschaft für Integration“.
Was sich durch alle Reden zum diesjährigen Überthema „Dafür lohnt es sich zu leben“ durchzog: Schlaue Gedanken, rhetorisch gut formuliert genügen vielen nicht. Es geht auch ums Handeln. Daran wurde aber nicht nur appelliert.
Muhammad Kandil, der übrigens mit Englisch als erlernter Fremdsprache antrat, genauso gut aber auch Italienisch oder die Familiensprachen Türkisch oder Arabisch wählen hätte können, berichtete von seinem handfesten Engagement für Flüchtlinge im Sommer 2015.
Alle Rednerinnen und Redner kommen in der ersten Bilderstrecke sowohl im Bild als auch – kürzest zusammengefasst – textmäßig vor.
Sofia Ivanchenko (Russisch/Döblinger Gymnasium Wien 19) sprach über Social Media und konzentrierte sich auf den Gedanken, dass sie durchaus hilfreich sein könnten, aber allen bewusst sein müsste: Sie sind nicht das echte Leben.
Celine-Andrea Kubat (Tschechisch/Priv. RG des Schulvereins Komensky, Wien 3) möchte gerne Tierärztin werden, um diesen, damit aber auch Menschen, die sich an der Gesundheit der Tiere freuen, zu helfen – das sei eines der Dinge. Wofür es sich zu leben lohne.
Tuğba Başdoğan (Türkisch/ NMS Neufeld, Burgenland) schilderte die Kindheit ihrer Mutter vor 25 Jahren in der Türkei. Sie durfte nur fünf Jahre in die Schule gehen – wie alle ihre Schwestern -, und musste danach von 6 Uhr in der Früh oft bis 19 Uhr abends am Feld arbeiten. Heute freue sich die Mutter, dass ihre Tochter in Wien lernen dürfe. Die Rednerin nannte aber auch noch ...
... weitere Ungerechtigkeiten auf der Welt, wie dass Kinder in Bangladesch unter ärgsten Bedingungen T-Shirts fabrizieren, damit wir sie hier billigst kaufen, oder – teils auch Kinder – im Kongo Kobalt und andere seltene Erze in Minen abbauen – damit unsere Handys funktionieren.
Yubeen Seo (Koreanisch/RG/WRG Feldgasse Wien 8) brachte zur Frage, wofür es sich zu leben lohne, vieles ins Spiel. Vor allem aber, dass die Vielfalt der fast 7,5 Milliarden Menschen auf der Welt ein Vorzug sei. Diskriminierung, Hass und Gewalt sollte mit der Idee, die/den anderen zu respektieren, begegnet werden.
Berna Erdem (Türkisch/NMS Neufeld, Bgld.) nannte als ihren Traumberuf, für den es sich zu leben lohne: Kinderärztin – ausgehend von der eigenen Erfahrung von bisher vier Hüftoperationen, aber auch von einem Mädchen auch ihrem Umfeld. Die 13-Jährige habe Krebs, aber unbeschreiblichen Lebensmut.
Internationaler Tag der Muttersprache
Übrigens: Heute (21. Februar) ist der Internationale Tag der Muttersprache. Er wurde von der
UNESCO (im Jahr 2000) ausgerufene zur „Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit“. Er wird seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar begangen.
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